Je trüber die Wolken kommen,
Je heller ist's im Herzen hier;
Denn deine schönen Augen
Sie leuchten noch in mir.
Je lauter die Stürme brausen,
Je gottvertrauter ist mein Gemüth;
Denn deine süße Stimme
Wie ein Lied durch die Oede zieht.
Doch glänzt die reiche Erde...
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Wie kommt's, daß meine Freunde auf den Gassen
Mich heimlich spottend einen Träumer schelten?
Sie haben Recht: von dieser Welt verlassen
Lebt meine Seele in entfernten Welten.
Kein Wunder wär's, wenn ich, von Schwermuth trunken,
Waldblumen trüg' im Haar und Wiesenhalmen,
Im übernächt'gen Auge irre Funken... -
Wie schön ist doch die Straße, wo du wohnest!
Sind's wüste Höhlen auch und Trödelbuden,
Garküchen, Schenken, laut von Schacherjuden,
Sie trügen alle gern dich auf den Händen.
Du spieltest hier, fingst Ball an diesen Wänden -
Wie schön ist doch die Straße, wo du wohnest!
Wie lieb ist doch die Amme, die... -
Wo deinen Namen ich noch hörte nennen,
Hat Ehrfurcht ihn umschlungen
Bei Alten und bei Jungen,
Und Augen sah ich in Begeistrung brennen.
Wie Alles um dich her durch dich erblühte,
Durch deine reine Seelengüte,
Erzählten deine Schwestern. Schöner schienen
Sie selber mir, als ob in ihren Mienen... -
Auf dem Jahrmarkt unterm Leinwanddache
Saß ich still beim Wein im Regenschauer,
Neben mir in stolzer Bretterbude
Klangen Becken, brüllten wilde Bestien,
Edle Löwen aus der gelben Wüste
Und Hyänen, scheckig, zähnefletschend;
Sie gedachten ihres heißen Landes
Und der scheuen, schlanken Antilopen... -
Nun ziehen herauf die Sterne all',
Im Thale läuten die Glocken;
Nun weht herab die träumende Nacht
Uns Thau und Blüthenflocken;
Am Bergrand schwimmt der blasse Mond,
Die Nachtfahrt anzutreten,
Du aber, mein Herz, sei fromm und still,
Nun ist es Zeit zum Beten.
Du Liebeshüter, du... -
Dein Bild will ich bewahren
Wie sanfter Träume süßen Trost,
Nun ich hinausgefahren
In Sorgen und Gefahren,
Und nur den Schmerz erloost.
Stand ich an deiner Seiten,
Verstohlen Hand in Hand gedrückt,
Wie schwanden Raum und Zeiten,
In goldene Sonnenweiten
Waren wir selbst entrückt.... -
Aus: Junge Liebe
Kleines Mädchen, kleines Mädchen
Mit den tiefen dunkeln Augen,
Weißt du schon, wozu sie taugen,
Und wie sanft die feuchte Pracht?
Wohl geschah's, daß sie in Sorgen
Still... -
Die weite Welt ist nun zur Ruh',
Das Mondlicht kommt verstohlen
Und küßt die müden Augen zu.
Schatten kommen, so kommst auch du,
Schwebend auf leichten Sohlen.
Wie seh' ich dein Auge leuchten klar
Und Thränen darin stehen!
Ich weiß nicht, wie es geschehen war,
Das aber weiß ich... -
Im lärmenden Tag, im stürmenden Drang
Die Stunden kommen und gehen;
Ein süßes Geheimniß schon jahrelang
Blieb leuchtend darüber stehen.
Im rauschenden Wald, am rollenden Meer,
Am Freundesherde, dem warmen,
Wandelt' es lächelnd neben mir her,
Umschlang mich mit weichen Armen.
...