Wie schön ist doch die Straße, wo du wohnest!
Sind's wüste Höhlen auch und Trödelbuden,
Garküchen, Schenken, laut von Schacherjuden,
Sie trügen alle gern dich auf den Händen.
Du spieltest hier, fingst Ball an diesen Wänden -
Wie schön ist doch die Straße, wo du wohnest!
Wie lieb ist doch die Amme, die dich führet!
Ist auch die gute zänkisch, voller Launen,
Zahnlos und welk und häßlich wie Alraunen,
Doch du vertraust ihr all' die unbewachten
Gedanken, deine Träume und dein Trachten -
Wie lieb ist doch die Amme, die dich führet!
Wie rührend ist die Welt, seit ich dich liebe!
Ist's auch ein dumpfes Chaos, reich an Wähnen,
An Leidenschaft und Larven, Trug und Thränen:
Ein athmend Räthsel schuf Natur dein Bildniß,
Als einz'ge Blume dieser öden Wildniß -
Wie rührend ist die Welt, seit ich dich liebe!