Im lärmenden Tag, im stürmenden Drang

Im lärmenden Tag, im stürmenden Drang
Die Stunden kommen und gehen;
Ein süßes Geheimniß schon jahrelang
Blieb leuchtend darüber stehen.

Im rauschenden Wald, am rollenden Meer,
Am Freundesherde, dem warmen,
Wandelt' es lächelnd neben mir her,
Umschlang mich mit weichen Armen.

Und sinken die Nebel in dunkler Luft
Auf todtenstiller Haide,
So spielt es und singt wie im Sonnenduft
Mitten im nächtigen Leide.

Droben die Sterne, drunten die Seen,
Rings trauernde Einsamkeiten -
Fühl' ich in mir deine Seele wehn,
Wandl' ich in Ewigkeiten.

Collection: 
German
1882
Julius Grosse

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