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    Der Frühling war wieder gekommen,
    Die Erde war wieder so schön.
    Auf's Neue prachtvoll geschmücket
    Erschienen die Thäler und Höh'n.

    Ich wandelte zwischen den Fluren,
    Die Augen wurden mir naß;
    Da war mir's, als spräche der Frühling:
    "Was...

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    Die Rose ist das Sinnbild süßer Liebe,
    Drum nimm als Weihgeschenk sie heute an.
    Mit Rosen soll sich deine Stirne schmücken,
    Und Rosen kränzen deine Lebensbahn.
    Wo Liebe blüht, da blühet auch das Leben,
    Da keimet noch des Himmels wahres Glück,
    Da kehren gern...

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    Die Saiten klingen so lieblich,
    Die Säle sind prachtvoll geschmückt;
    So komm' denn zum Tanze, mein Liebchen,
    Und fühle, was wonnig entzückt.

    Sonst steh' ich dir fremd – nur von Weitem -
    Jetzt zieh' ich dich fest an die Brust,
    Und...

  • Du kannst mir Alles sagen,
    Geliebter! Du hast's gut,
    Ich muß verschwiegen tragen,
    Was mir im Herzen ruht.

    Und wenn ich Worte finde,
    Zur Hälfte künden sie,
    Was innen ich empfinde,
    Der Seele Tiefstes nie.

    So sollst du stets nur ahnen,
    Wie ganz ich dir...

  • Mit dir zu sein
    Auf einer Alpe, rings umgeben
    Von der Gebirge blauen Reih'n
    Allein mit dir, das wäre Leben!

    Bei Morgenpracht
    Mit dir in tiefe Thäler schauen,
    Wenn unten noch die Nebelschlacht
    Die Eb'ne füllt mit kaltem Grauen.

    Wir hörten dann
    Bergmesse...

  • Du saßest still und lieblich vorgebogen,
    Das holde Haupt madonnenhaft gesenkt,
    Erinn'rungsvolle Wehmuth war verflogen,
    Die gerne sonst aus deinen Zügen denkt;
    Und lauschend, ernst der Brauen Paar gezogen,
    Hast du dem Dichter Blick und Ohr geschenkt,
    Und sinnend folgtest du mit inn'rer Regung
    Des...

  • Ich  saß bei dir und las dir Lieder,
    Wie ward dein Antlitz aufhorchsam,
    Dein Busen wogte auf und nieder,
    In's Auge dir die Thräne kam.

    Du lauschtest tief, ich schwieg schon lange,
    Wohin hat sich dein Geist verirrt?
    Und wie erwacht aus Träumen bange,
    Sahst du zu mir empor verwirrt....

  • Wie ist mein Frohsinn plötzlich fort
    Und aller Unmuth losgebrochen,
    Ein einzig, leise treffend Wort
    Hast du, im Scherze fast, gesprochen.

    Du grämst dich nun in deinem Schmerz
    Und fragst: Wie konnt' es auch? dich leise.
    Mein holdes Kind, es hat das Herz
    Im Menschen des Magnetes Weise:...

  • So plötzlich todt! Vor Tagen glühte
    In frischer Jugend noch ihr Blut!
    Und was in ihrem Herzen blühte,
    Es sprach aus ihrer Augen Gluth.

    So jung! und schwarze Schollen wälzen
    Erbarmungslos sie auf ihr Grab,
    Die ihres Busens Schnee zu schmelzen
    Erlaubniß meinen Gluthen gab.

     ...

  • Was willst du, Weib, mit deinen bleichen Mienen,
    An meine Fersen heftest du den Schritt?
    Witwe der Freude, hat es dir geschienen,
    Ich fühlte kundig deine Leiden mit?

    Weil sich mein Auge forschend in das deine
    Versenkt und schwer und lange auf dir ruht?
    Weil mir das Antlitz glänzt von Wehmuthscheine,...