• Hab' ich's nun endlich, nun endlich gewagt!
    Trug's doch schon Wochen umher!
    Was ich gesprochen und wie ich's gesagt,
    Weiß ich ja selber nicht mehr.
    Laufe nur närrisch die Straßen entlang -
    Wenn deine Mutter das wüßt'!
    Summe und brumme den dümmsten Gesang:
    Hast mich geküßt, mich geküßt! ...
    ...

  • Und hatten wir beide die Zeit verpaßt,
    Daß dunkel die Treppen lagen,
    Ich hab' deinen zitternden Leib umfaßt
    Und hab' dich emporgetragen.
    Kein Sterbenswörtchen von Liebe und Glück,
    Kein stammelndes Wörtchen von Treue,
    Bog dir nur leise das Haupt zurück
    Und küßte dich immer aufs neue.
    ...

  • Nun sei getrost, nun muß die Trübsal enden,
    Ein Weilchen noch - wir stehn in lauter Glück;
    Gescheucht von meinen Händen,
    Flieht alles Dunkle weit zurück.
    An meine Brust sollst du dein Köpfchen legen,
    Mein junges Herz soll deine Stätte sein,
    Das ist so reich und ist so voll von Segen,
    Du bist ja mein ......

  • Nun füllen sich meine Tage,
    Nun sind meine Saaten gereift,
    Nun hat mich mit tönendem Schlage
    Die Schwinge der Freude gestreift.
    In Erntesegen verloren,
    Der golden sich neben mir dehnt,
    Ach über den Träumer und Thoren,
    Der einst sich zu sterben gesehnt!

    Und was aus entfalteter...

  • Und wenn dein Blick verlangend,
    Wie scheu dein Mund auch zagt,
    Einst meine Seele bangend
    Um ihre Tiefen fragt -

    Dir ganz dann hingegeben,
    Entschleiert sie sich dir:
    Von meinem wilden Leben
    Drang auch kein Laut zu ihr.

    Von Staub wohl und Gewittern
    Mocht's...

  • Abendschwärmer zogen um die Linden,
    Von den Kähnen sangen Schifferknechte,
    Hob sich manchmal in bewegten Winden
    Deines Haares eine lose Flechte.
    O wie selig dir die Wangen glühten,
    Wenn mein Arm den deinen zärtlich drückte
    Und ich lächelnd von versagten Blüten
    Im Vorbeigehn dir die schönste pflückte!...

  • Was that ich nicht, seit unser Weg sich schied!
    Ich griff in Gier zum alten Sorgenbrecher,
    Die Hand am Glas, mit manchem frechen Lied
    Stahl ich mich ein ins Herz berauschter Zecher.

    Es half mir nichts. Da ging ich ohne Gruß
    Und hob den Stab und kam zum Nordseestrande,
    Unstete Spuren ließ mein müder Fuß...

  • Aus jenen tiefsten Tiefen meiner Seele,
    Wo längst begraben meine Toten ruhn,
    Hob sich dein Bild. Es kam ein dunkles Auge,
    Ein roter Mund und eine hohe Stirn,
    Auf die, sich wirrend schwarze Locken fielen.

    Du warst sehr jung, und deine junge Seele
    Und deinen jungen, blutdurchpulsten Leib,
    Du...

  • Glänzt ein kleines blondes Zöpfchen
    Und ein weißes Sommerkleid,
    Singt ein liebes krauses Köpfchen
    Von der goldnen, blühenden Zeit.
    Und die Wolken droben glimmern,
    Und die Sonne droben glüht,
    Reif am Stiel die Kirschen schimmern
    Und die Blume Liebe blüht.

    Ach, sie wollt' es ja...

  • Erst lang geliebt,
    So tief und unermessen,
    Dann wild beweint
    Und endlich halb vergessen ...

    I.
    Liebesfrühling
    ...