•  Amor und Psyche.
    (Eine berühmte Gruppe.)
    Die Hand, die dieses holde Haupt berührt,
    Und still hinab es zum Geliebten führt;
    Der leise Hauch, der um die Lippe schwebt
    Und sanft den Arm und sanft den Busen hebt;
    5 Der Blick, der nicht zur Sprache werden kann:
    Denn Seelen schau’n sich in einander an;
    Indeß sich Herz zum Herzen schüchtern...

  • [47] An „la belle France.“
    (1889.)

    Wenn du vom Ausland mehr und Näh’res wüßtest,
    Als leider, leider! du zu wissen pflegst
    (Daß du für Völkerkunde Neigung hegst,
    Ist wohl das Letzte,...

  • An * * * bey der Übersendung einer Haarlocke.

    Die stolze Majestät des Löwen zu bezwingen,
    Muß keine Kette ihn umschlingen;
    Verachtend sprengt er sie. – Ein Faden fesselt ihn,
    Und willig wird er Amors Wagen ziehn, –
    5 Der Liebe süßgepries’ne Bande
    Sind, leider! zu Cytherens Schande,
    Nicht immer süß – und Blumenketten rar.
    Doch ich, mein...

  •           [54] An . . . .

    In des Verstandes eitler Ueberhebung
    Verkündete ich einst die „Macht der Sprache,“
    Bestritt, daß ein Gedanke je erwache,
    Für den das Wort ohnmächtig zur Belebung.
    5 Und gleichsam,...

  • [63] An Alfred Meißner.

    „Jetzt, da die Männer feige sündgen
    Durch Zagen an dem Geist der Zeit
    Hebt Euch, Ihr Frauen, Ihr unmündgen,
    Ein Wort der Freiheit zu verkündgen,
    Tragt grüne Palmen in...

  •      [45] An Annie.

    Dem Himmel sei Dank,
    Die Gefahr ist vorüber!
    Wohl bin ich noch krank,
    Doch das schreckliche Fieber,
    5 Das Lebensfieber,
    Ist glücklich bekämpft,
    Ist endlich gedämpft.

    ...
  • [195] An August Peters.
    (Elfried von Taura.)

    Dir.

    Wie lag ich gern am Blütenhag
    Von Veilchenduft umflossen,
    Bei Lerchentriller, Finkenschlag
    Und tausend jungen Sprossen.
    5 Wie lauscht...

  • [243] An Bettina.
    (Bei Lesung ihres Königs-Buches.)

    Dein Geist nimmt wie auf Lerchenschwingen
         Tief in den Himmel seinen Zug,
    Und freudig lausch’ ich seinem Singen,
         Und freudig folg’ ich seinem Flug....

  • [50] An Byron.
    1843.

    Held meine ersten träumerischen Lieder,
    Idol dem einstens sich mein Herz geweiht,
    Wie damals tret ich vor dein Antlitz wieder
    Und schau Dich an Du Sohn der neuen Zeit!
    5 Und schau...

  • [35] An Deutschlands Frauen.
                        1826.

    Niemals waren Deutschlands Frauen
    Rührend schöner anzuschauen,
    Als in schlichter Wärtertracht.
    Haben nie in Männerherzen
    5 Reiner Minne süsse...