[263]
Pelze.
Pelze sollen euch nicht fehlen,
Alldieweil es Winter ist;
Doch ihr sollt ein Futter wählen,
Das die Motte nimmer frißt.
5 Seid auch in den Zobelpelzen
Gegen dieses Thier bedacht,
...
[263]
Pelze.
Pelze sollen euch nicht fehlen,
Alldieweil es Winter ist;
Doch ihr sollt ein Futter wählen,
Das die Motte nimmer frißt.
5 Seid auch in den Zobelpelzen
Gegen dieses Thier bedacht,
...
[19] Pennal
Länger kann mein Herz ich nicht bezähmen –
Ach du lieber Gott, ich tat es nie! –
Doch Sie dürfen es nicht übelnehmen,
Aber ich gesteh’s, ich liebe Sie.
5 Und wenn ich Sie auf der Straße sehe,
Dann...
[115]
Auf jenem Weg, den Schönheit hat genommen,
Wenn sie erwecken will den Geist zum Minnen,
Geht eine Frau dahin mit stolzen Sinnen
Gleich der, die sich bemüht, mir zu entkommen.
5 Und wie sie fast den Fuß der Burg erklommen,
Die, wenn das Herz geneigt, aufgeht von innen,
Hemmt eines Rufes Flehn jäh ihr Beginnen:
„Nicht mag Euch,...
[106] Persisch
Omar Chab, der Hofflötiste,
auf dem Markt zu Teheran,
steht auf einer Eierkiste,
stimmt die neue Sure an:
5 Oh kaleika, leika, leika –
Oh kaleikalé –
Oh kaleika, leika, leika –...
[105] PERSISCHES HELIOTROP
Es könnte sein, daß dir der Rose Lob
zu laut erscheint für deine Freundin: Nimm
das schön gestickte Kraut und überstimm
mit dringend flüsterndem Heliotrop
5 den Bülbül, der...
[145]
Person ohne Ich.
Hast Du kaum vom Mutterschooße
Recht im Dasein Fuß gefaßt,
Wird alsbald dir ohn’ Erbarmen
Andres Wesen angepaßt.
5 Affenliebe, oder rüde
...
[160] Perversität
Ein Waisenkind mit nassen, blassen Wangen,
Mit hohlen Augen und mit dünnen Armen
Huscht scheu hervor, inständig mein Erbarmen
Anflehend, stotternd, schlotternd, furchtbefangen.
5 Eisig...
Wenn’s wahr ist, wie der Pastor schrie,
Und wahr ists ohne Zweifel,
Ein jeder führ’ in Kompagnie
So Engel mit als Teufel,
5 So dauert mich nur Peters Paar,
Denn das muß, ohne zu verschnaufen,
Nur dreimal hundert fünf und sechzigmal im Jahr
Mit ihm zur Schenke laufen.
U.
Ihr, die in manchem Lied mich höret klagen,
Die Seufzer hört, die einst mein Herz genähret,
Als ich den Kelch des Jugendwahns geleeret,
Wo noch in mir ein andres Herz geschlagen;
5 Dem Unbestand der Reden und der Klagen,
Wie eitles Leid und Hoffen mich bethöret,
Wird der, dem Amor seine Macht bewähret,
Verzeihung,...
Zum Krieg zu schwach, kann ich nicht Frieden finden,
Ich fürcht’ und hoffe, frier’ und glüh’ im Brande,
Zum Himmel flieg’ ich, schmacht’ im Erdenlande,
Nichts haltend, möcht’ ich doch die Welt umwinden.
5 Sie, die mich fesselt, will mich weder binden,
Noch halten, noch auch lösen meine Bande —
Mich flieht der Tod — des Lebens...