[28] Der Hauskobold.
(Eine westfälische Volkssage.)
Schon Jahre dient der Hauskobold
Dem Brenkenbauer treu und hold.
In Haus und Hof, in Wald und Feld
Ist alles gut und...
[28] Der Hauskobold.
(Eine westfälische Volkssage.)
Schon Jahre dient der Hauskobold
Dem Brenkenbauer treu und hold.
In Haus und Hof, in Wald und Feld
Ist alles gut und...
[45] Der Hecht
Ein Hecht, vom heiligen Antōn
bekehrt, beschloß, samt Frau und Sohn,
am vegetarischen Gedanken
moralisch sich emporzuranken.
5 Er aß seit jenem nur noch dies:
Seegras, Seerose und Seegries.
...
[10] Der Heidenstein *).
Tief in einer wilden Schlucht
Liegt der Heidenstein gebettet,
Wie ein Eremit, der sich
Aus dem Weltgewühl gerettet.
5 Unberührt vom Tageshall
...
[64]
Der Herbst.
1775.
Des Frühlings Sänger sind entflohn,
Auch Freundinn Flora ist von uns gewichen,
Den fernen Wüsten klagt sie schon,
Daß gestern noch ihr jüngstes Kind erblichen....
[98] Der Herbst.
Trinklied.
Trinkt, trinkt, trinkt,
Trinkt, ihr unverdroßnen Brüder
Eures Lebens Sorgen nieder!
Singt, singt, singt,
5 Singt darunter frohe Lieder,
Trinkt darauf und...
Der Herbstwind rüttelt die Bäume,
Die Nacht ist feucht und kalt;
Gehüllt im grauen Mantel,
Reite ich einsam im Wald!
5 Und wie ich reite, so reiten
Mir die Gedanken voraus;
Sie tragen mich leicht und luftig
Nach meiner Liebsten Haus.
[...
[110] Der Herrenmensch.
Ich bin der Herr, du bist der Knecht!
So gilt’s nach freiem Herrenrecht –
Und muckst du noch und willst du trutzen,
So werd’ ich dir den Kamm schon stutzen –...
Der Herzenswechsel.
Du giebst mir also nicht dein Herz?
So gieb das Meine mir.
Denn, Liebe, hab’ ich Deines nicht
Was soll das Meine Dir?
5 Gieb es mir wieder. Doch, laß seyn!
Bekäm’ ichs auch zurück,
Du stiehlst es mir ja tausendmal
Mit jedem neuen Blick.
Behalt es. Wahr’ in deiner Brust
10 ...
Der Himmel.
Dünste steigen auf und werden
In den Wolken Blitz und Donner
Oder Regentropfen.
Dünste steigen auf und werden
5 In dem Haupte Zorn und Unmuth
Oder werden Thränen.
Freund bewahre deinen Himmel
Vor dem Dunst der Leidenschaften;
Deine Stirn sei Sonne.
König ist der Hirtenknabe,
Grüner Hügel ist sein Thron;
Ueber seinem Haupt die Sonne
Ist die große, goldne Kron’.
5 Ihm zu Füßen liegen Schafe,
Weiche Schmeichler, rothbekreuzt;
Kavaliere sind die Kälber,
Und sie wandeln stolzgespreizt.
Hofschauspieler sind die Böcklein,
10 Und die Vögel und die Küh’,
Mit...