[41] FRIEDRICHSTRASSENKROKI
3 UHR 20 NACHTS
Die Friedrichstraße trägt auf Stein
Die blassen Gewässer des Lichtes.
Die Dirnen umstehn mit Hirschgeweihn
Die...
[41] FRIEDRICHSTRASSENKROKI
3 UHR 20 NACHTS
Die Friedrichstraße trägt auf Stein
Die blassen Gewässer des Lichtes.
Die Dirnen umstehn mit Hirschgeweihn
Die...
III. (3)
1. Nach willen dein, ich dir allein,
in trewen thu erzeigen:
Für alle auff erd, bistu mir wehrt,
und gib mich dir für eigen.
Gantz in dein pflicht, der zuversicht,
las dir mein dienst gefallen,
glaub mir fürwar, ein frewlein zart,
liebstu mir stets für allen....
Ob Alles todt - Du lebst ja noch mein Leben,
Die schönsten Rosen blühn Dir auf den Wangen,
Die, wenn sie auch ein Nebel hielt umfangen,
Doch blendend noch als weiße würden beben.
Die blonden Locken ranken sich wie Reben,
Daran so manche Blicke schon gehangen,
Und manche Herzen schon ins Netz gegangen,...
Wie daß die Göttin ihr die Farbe hat erkiest,
In die das schöne Reich der Lufft gekleidet ist.
Bedeut es Hoffarth? Nein. Dann sie ist allen gut:
Bestand? Nein. Dann sie braucht in etwas Wanckelmuth.
Geht es auf Eyfer? Nein. Dann ihr gilt alles gleich,
Auf heimlich Leiden? Nein. Dann sie ist sonst so bleich.
Ich deute...
Fang unterweilen an umb andere zu seyn:
Durch Eyfer wächset Gunst. Es brent nach unserm Wahn
Ein Feuer in der Qual das andre besser an.
Wer liebt, wird bald erzürnt: Verändre, was du thust,
Zu Zeiten machet Zorn so wol als Liebe Lust. (S. 422-423)
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Der es nicht sieht, ist blind.
Ihr Kram ist nichts, als Rauch,
Ein täglicher Gebrauch:
Sie schenckt uns Rauch vor Wein,
Rauch muß ihr Essen seyn:
Was sie verspricht vor Lohn,
Geht, wie ein Rauch davon.
Voll Rauch wird dessen Haubt,
Der solcher Liebe traut:
Die Lieb ist Rauch,...
3.
Ich möchte gern mit jungen Mädchen singen,
Das Kleid gerafft durch frische Wiesen springen
Und in die bunte Sonne lachen /
Doch muß ich still und züchtig schreiten
Und immer achten nicht vom Weg zu gleiten,
Den schweren Schrittes alle Frauen machen....
Eine dumpfe Oede war mein Leben,
Einsam wandelt' ich durch Berg und Thal,
Meine Tage sah ich allzumal
Sonder Lieb' und Lust vorüberschweben;
Freuden, die den Menschen höher heben,
Ließen kalt mich, wurden mir zur Qual,
Thränen weint' ich, Thränen ohne Zahl,
Immer düstrer sah ich's um mich...
3.
Es scheidet uns das Leben, und der Raum,
Der grausame, der Tag, das wache Sein,
Wo einzig und allein
Der Harm der Trennung und der Ferne klar.
Doch freundlich ist und liebevoll der Traum.
Er zaubert das Entrückte wunderbar
Zu uns heran. Da ich ein Kind noch war,
Krank, und der Speise, die...
Ein Förster/ welcher hier der beste aller Schützen/
Sah nechst Cupiden gehn/ und ließ sich mit ihm ein/
Sprach: Kind wozu dient dir des göldnen Bogens Schein/
Du weist ja wohl noch nicht wie man muß Pfeile nützen.
Der Liebes-Gott lacht und sprach: was red'st du so...