Friedrichstraßenkroki 3 Uhr 20 Nacht

      FRIEDRICHSTRASSENKROKI
                    3 UHR 20 NACHTS

Die Friedrichstraße trägt auf Stein
Die blassen Gewässer des Lichtes.
Die Dirnen umstehn mit Hirschgeweihn
Die Circe meines Gesichtes.

Ich schaue: — Der Träume Phosphor rinnt
In zwei, vier Menschenaugen neu.
— Wie eine Katze springt, gefleckt, der Wind
Zwischen des Asphalts Lichterstreu

Und trägt den fetten, weißen Rauch
Im Maul den jungen Winden ins Nest.
Er faßt die Dirnen an den Bauch
Und klemmt die dünnen Röcke fest.

— Da sind Gesichter, lachen nett,
Daß alle Zähne blecken müssen;
Die Louis zeigen ihr Skelett,
Louise läßt mich ihres küssen.

Collection: 
1914

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  • Wie weiß der Sommer ist! Wie Menschenlachen,
    Das alle Tage in der Stadt verschwenden.
    Häuserspaliere wachsen hoch zu Wänden
    Und Wolkenfelsen, die mich kleiner machen.

    In tausend Straßen liege ich begraben.
    Ich folge dir stets...

  •                     

    Ein Thema: Weichsel; blutsüßes Erinnern!
    Der Strom bei Kulm verwildert in dem Bett.
    Ein Mädchen, läuft mein Segel aufs Parkett
    Aus Wellen, glänzend, unabsehbar, zinnern.

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    Bis du den Leib in helle...

  •                

    Schneeflocken klettern an den Fensterscheiben,
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    Und hingestreute Bogen, weiß und rein,
    Ich wollte wohl etwas von Versen schreiben.

    Der Tag ist nah. Die Jalousien schurr’n,
    Die letzten...

  •                

    Birken und Linden legen am Kanal
    Unausgeruhtes sanft in seinen Spiegel.
    Ins Nachtgewölbe rutscht der Mond, ein Igel,
    Der Sterne jagt und frißt den Himmel kahl.

    Mädchen sind da, und wir sind sehr vergnügt.
    Ich schmeiße nach dem dicken...

  •                

    Unter dem Monde liegt des Parks Skelett.
    Der Wind schweigt weit. Doch wenn wir Schritte tun,
    Beschwatzt der Schnee an deinen Stöckelschuhn
    Der winterlichen Sterne Menuett.

    Und wir entkleiden uns, seufzend vor Lust,
    Und leuchten auf;...