[57]
Auf dem Meere.
Ausgetobt die wilden Stürme,
Heiter, friedlich glänzt das Meer,
Nichts erinnert an...
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Auf dem Meere.
Ausgetobt die wilden Stürme,
Heiter, friedlich glänzt das Meer,
Nichts erinnert an...
Das Fräulein stand am Meere
Und seufzte lang und bang,
Es rührte sie so sehre
Der Sonnenuntergang.
5 Mein Fräulein! seyn Sie munter,
Das ist ein altes Stück;
Hier vorne geht sie unter
Und kehrt von hinten zurück.
Graue Nacht liegt auf dem Meere
Und die kleinen Sterne glimmen.
Manchmal tönen in dem Wasser
Lange hingezogne Stimmen.
5 Dorten spielt der alte Nordwind
Mit den blanken Meereswellen,
Die wie Orgelpfeifen hüpfen,
Die wie Orgelpfeifen schwellen.
Heidnisch halb und halb auch kirchlich
10 Klingen diese Melodeyen,
Steigen...
Sinnend am bewegten Meere,
Das mein Lieb und mich getheilt,
Send’ ich in die weite Leere,
Gruß und Kuß ihr, wo sie weilt.
5 Furcht und Hoffnung, wechselweise,
Streiten um die Herrschaft beid’,
Flüstern um mein Lager leise,
Stets von ihr, die, ach, so weit.
[...
1.
Allein einst saß ich an Bergesrand
Auf der Furka ragenden Höhn,
Heraufwärts scholl von der Maienwand
Der Herdenglocken Getön.
Des Finsteraahorns Felsenkoloß
Stieg in den Aether empor,
Tief unten im Thale die Rhone schoß
Aus dem Riesengletscher hervor.
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