• Ich möchte ziehn im Mondenlicht,
    Das um dein süßes Antlitz fließt,
    Dich grüßen im Vergißmeinnicht,
    Das deiner Augen Sprache liest,

    Und baden mich in seinem Thau,
    Wenn sich's an deinen Busen schmiegt,
    Und mit ihm schwelgen in der Schau
    Des Himmels, der ihm offen liegt,
    ...

  • I.
    Nun hält mein Herz umfangen
    Der Liebe reichen Hort,
    Nun ist ihm aufgegangen
    Ihr holdes Gnadenwort.

    Das las ich ausgesprochen
    In zweier Augen Grund,
    Das hab' ich frisch gebrochen
    Von einem süßen Mund.

    Nun quillt mein Freudenbronnen,
    Nun...

  • Eine Seele, welche liebt,
    Darf von Trauer nimmer scheiden;
    Liebe, wenn sie nimmt und giebt,
    Ist ein bitter-sel'ges Leiden.

    Denn die Rosen, die sie bricht,
    Muß sie bald mit Thränen weiden;
    Und sie sollte anders nicht
    Als in dunkles Grün sich kleiden.

    Nur wer ungeliebt...

  • In Liebe gehn, ist aller Schmerzen Tod
    Und aller Wonnen Auferstehn,
    So färbt kein Glück die bleichen Wangen roth
    Als Freud' und Noth -
    O Lieb', du stolze Blüthe! -
    Sehnender Herzen, die in Liebe gehn.

    Und gehn in Liebe ist das tiefste Leid,
    Wenn Brust an Brust zum Scheiden fertig stehn,...

  • I.
    O nenne mir die süße Macht,
    Die mich in deine Nähe bannt,
    Und mit dem milden Hauch der Nacht
    Die trunkne Seele übermannt!

    Du hast den Frieden, der mir fehlt;
    Wenn nicht bei dir, wo find' ich Ruh?
    Denn jedes Glück, das mich beseelt
    Und jeder Segen kommt wie du.
    ...