• Die Flöte.

    Nimm der Heerde den Hirten mit seiner lockenden Flöte,
         Nimm dem Menschengeschlecht, was ihm die Muse verlieh;
    Sieh, es verwildert die Heerde; und statt des Gesanges der Musen
         Treibt ein barbarisches Volk auch ein barbarischer Stab.

  • [21] Die Geburt der Venus.

    Die Zephyr wiegten sich auf sanft geschwollnen Wellen,
    Und Frühling war ums stille Meer:
    Der leichten Scherze flüchtigs Heer,
    Die jungen Freuden, ihre Gesellen,
    5 Und...

  • Die Gegenwart.
    Ein Persisches Lied.

          Dunkler Ocean umgürtet
    Unsre Erd’ und unser Leben.
    Fluten rauschen über Fluten,
    Auf den Fluten ruhen Wolken,
    5 Dunkler Abgrund ist die Zukunft.
               Nur die Gegenwart ist sicher;
               Jüngling, auf! genieße sie.

          Siehe, dort auf Kafs Gebürgen
    Schwingt sich Anka...

  • Die Geister des Sees.

    Dumpf rauschts vom hohen Wogenstrand
    Ans steile Felsengestade,
    Und grau wie der Geister wehend Gewand
    Webt dichter Nebel sich übers Land,
    5 Und hüllt die dämmernden Pfade.
    Die herbstlichen Lüfte säuseln,
    Es steigt in leisen Kräuseln
    Die blaue Welle des Sees,
    Aus Wolken die Sterne blinken,
    10 Und...

  • Die Gelegenheit.

    Nach dem Ital. des Nic. Macchiavelli.

    Wer bist du, deren Stirn des Himmels Siegel
          Mit mehr als Erdenreiz und Anmuth ziert?
          Du ruhest nie? Wozu am Fuß die Flügel?
    „Gelegenheit werd’ ich genannt, verspürt
    5       Von Wenigen; und dieses stete Wanken
          Kommt von dem Rade, das mein Fuß berührt.
    Mein Flug...

  • [17] Die Gesellschaft.

    Umringt von Scherz und Fröhlichkeiten
    Versammelt uns die Freundschaft hier:
    Entweicht ihr Klagen böser Zeiten
    Dem Gott der Freuden feyern wir.
    5 Auch Liebe, du, laß uns alleine:...

  • [31] Die Grausame.

    Belind’ erzählt, wenn sie mich spricht,
    Wie viel sie Freyer abgewiesen:
    Man hat sie zwar nie schön gepriesen;
    Doch glaub ichs: warum glaubt ichs nicht?

    5 Nur wird Belinde mir verzeihn,...

  • [1] Die Gruft der Fürsten.
    Von Schubart auf Hohenasberg.

    [...

  • Die Harmonie der Welt.

    Siehet das Auge? Höret das Ohr? Dein innerer Sinn sieht,
          Er nur höret und weiß, was er von außen vernahm.
    Und du zweifeltest, Freund, am hohen inneren Weltsinn?
          Hörst du die Harfe nicht? Willst du auch sehen den Ton?

  • [26] Die Haselsträuche.

    Heil sey euch, sichern Haselsträuchen,
    Wie lieben euch die Schäfer nicht!
    In eure Schatten seh ich manchen Hirten schleichen
    Mit seiner Schäferin, so bald die Sonne sticht:
    ...