• [7]
    DIE ERSTE ELEGIE

    WER, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der Engel
    Ordnungen? und gesetzt selbst, es nähme
    einer mich plötzlich ans Herz: ich verginge von seinem...

  • [226] Die erste Schwalbe.

    Die Lerche hat schon längst ihr Lied gesungen,
    Gegrüßt den ersten warmen Sonnenstrahl,
    Die Primeln sind beherzt hervorgedrungen
    Und Blätterknospen folgen ohne Zahl.
    5 Die...

  • [15] Die ersten Tage der Schöpfung.

    Da in des Weltengeist’s Gehirne
    Der Plan der Schöpfung unvollendet lag,
    Da neigte er die göttlich schöne Stirne,
    Und nieder sank – der erste Tag.

    5 Und goldne Sonnen kamen angezogen
    Und sprühten Licht und Segen um sich her,
    Und brausend wälzte seine dunkeln Wogen
    Das hohe, königliche Meer.

    [16...

  • [20]
    DIE FÜNFTE ELEGIE
    Frau Hertha Koenig zugeeignet
     
    WER aber sind sie, sag mir, die Fahrenden, diese ein wenig
    Flüchtigern noch als wir selbst, die...

  • O meine muse · reicher hallen frau ·
    Entlässt der jänner seine ungeheuer
    In trüber schneenacht: hast du dann ein feuer
    Für deinen kleinen fuss vor kälte blau?

    5 Du kannst nicht deine marmorschultern laben
    Am nächtigen schein der durch die läden bricht
    Und · leer die börse leer den gaumen · nicht
    Nach gold in deinen azur-grotten graben.

    ...

  • [118] Die früh aufgehende Sonne.

    Ihr Freunde, wundert euch doch nicht,
    Daß Titan stets so früh erwachet,
    Da mich kaum sein mittäglich Licht
    Zur Mahlzeit wieder munter machet.

    5 Ihr Freunde...

  • Die fromme Magd.

         Ein fromme Magd von gutem Stand
    Geht ihrer Frauen fein zur Hand,
    Hält Schüssel, Tisch und Teller weiß
    Zu ihrem und der Frauen Preiß.
    5      Sie trägt und bringt kein neue Mähr,
    Geht still in ihrer Arbeit her,
    Ist treu und eines keuschen Muths
    Und thut den Kindern alles Guts.
         Sie ist auch munter, hurtig,...

  • [127]
     CXCIII.

         Die fromme Taub’ in meinem Herzen hie,
    Ergebung in den Willen des Geschickes,
    Erlegt, o meine Sonne, hast du sie,
    Verbrannt mit einem Blitze deines Blickes.

    5...

  • Wie süss und herb ists in der winternacht
    Zu lauschen wenn des feuers wolken ringeln ·
    Wenn ferner zeit erinnrung leis erwacht
    Bei den geläuten die im nebel klingeln.

    5 Beglückt die glocke die mit starkem schlunde
    Trotz ihres alters heiter und mit macht
    Gebet ertönen lässt aus frommem munde
    Wie alte krieger vor dem zelt auf wacht!

    Ich...

  • Jüngst trank ich einen guten Wein,
         Es war ’ne halbe Kann’, ah! –
    Jüngst schlummerte am Busen mein,
         Die goldgelockte Anna.
    5 Der Jude im Egypterland,
         Verschlingend seinen Manna,
    So hohe Wollust nie empfand,
         Als ich bei meiner Anna.

    [...