• [24] DER KÖNIG VON MÜNSTER

    Der König war geschoren;
    nun ging ihm die Krone zu weit
    und bog ein wenig die Ohren,
    in die von Zeit zu Zeit

    5 gehässiges Gelärme
    aus Hungermäulern fand....

  • Mein Vater war ein trockner Taps,
    Ein nüchterner Duckmäuser,
    Ich aber trinke meinen Schnaps
    Und bin ein großer Kaiser.

    5 Das ist ein Zaubertrank! Ich hab’s
    Entdeckt in meinem Gemüthe:
    Sobald ich getrunken meinen Schnaps
    Steht China ganz in Blüthe.

    Das Reich der Mitte verwandelt sich dann
    10 In einen Blumenanger,
    Ich selber...

  • [47] DER KAISER VON CHINA SPRICHT:

    In der Mitte aller Dinge
    Wohne Ich, der Sohn des Himmels.
    Meine Frauen, meine Bäume,
    Meine Tiere, meine Teiche
    5 Schließt die erste Mauer ein.
    ...

  • Der Kampf.

    Ich sah dich einst, und fand in deinen Blicken
    Der Liebe wonnetrunkenes Entzücken,
    Das schnell in meine Seele drang.
    Dein ach! für mich beredtes Schweigen
    5 Vermochte diesen Stolz zu beugen,
    Den keine Rednerkunst bezwang.

    Auf deinen frischen jugendlichen Wangen,
    Geröthet von dem süßesten Verlangen,
    Verschönert durch...

  • Der Kampf mit dem Drachen.

    Romanze.

    Was rennt das Volk, was wälzt sich dort
    Die langen Gassen brausend fort?
    Stürzt Rhodus unter Feuers Flammen?
    Es rottet sich im Sturm zusammen,
    5 Und einen Ritter, hoch zu Roß,
    Gewahr’ ich aus dem Menschentroß,
    Und hinter ihm, welch Abentheuer!
    Bringt man geschleppt ein Ungeheuer,
    Ein...

  • [19] Der Kanonengießer.

    Die Hügel hingen rings voll Thau;
    Die Lerchen haben gesungen.
    Da hat geboren die arme Frau,
    Geboren den armen Jungen.

    5 Und als er sechzehn Jahre alt,
    Da wurden die Arme...

  • [19] Der Kanonier

    Weitaus der trefflichste Soldat
    Das ist der Kanonier,
    Wenn er sich auf der Protzen[1] draht
    Und sagt: Wer kann denn mir?

    5 Er zeiget sich mit Recht und Fug...

  • [54] Der Karfunkel.

    Wo der Aetti si Tuback schnätzlet, se lueget en d’Marei
    fründlig und bittwis a: „Verzelis näumis, o Aetti,
    „weisch so wieder, wie necht, wo ’s Chüngi het welle vertschlofe!“
    Drüber rucke ’s Chüngi...

  • Der Kirchenbau in Aachen.
    Eine Legende.

         In Aachen ward vor grauer Zeit
    Ein Kirchenbau voll Eifer angefangen.
    Der Hammer und die Axt erklangen
    Sechs Monden lang mit seltner Thätigkeit.
    5 Doch leider war der frommen Christenheit,
    Die dieses Werk betrieb, das Geld nun aus gegangen.
    Es stockte schnell der Baugewerken Lohn:
    So...

  • [16] Der Knabe.

    Mich will der Informator schlagen?
    Nein, nein, das geht nicht weiter an:
    Als Knabe must ich es ertragen,
    Doch jetzt bin ich schon halb ein Mann.

    5 Ist er nicht klüger dieß zu...