Anakreons vier und dreißigste Ode

Ach flieh mich nicht, erblickend
Des Scheitels weisse Locken!
Und ach, weil dir die Blume...

An's Mägdlein sei dies Lied gericht't,
Die mich nicht kent, und ich sie nicht,
Nicht weis, in welchem Land sie lebt,
Da noch mein Geist sie stets umschwebt.

Wenn ich aus dem Getümmel bin,
Erfüllt sie immer meinen...

Anakreons drei und dreißigste Ode

Du liebe kleine Schwalbe,
Du kehrest jährlich wieder,
Und baust dein Nest im Sommer.
...

Anakreons fünf und vierzigste Ode

Der Gatte Cythereens
Nahm Stahl in Lemnos Esse,
Und schmiedet' Amors Pfeile.
Die Spizen...

Träufle, mein süsses Mädchen, diese Thräne
Auf die silberne Leier deines Stolberg!
Siz auf meinen Knien, und laß die Thräne
Ueber die Wange

Deines Geliebten rinnen auf die Saiten,
Daß sie beben, wie deine Busenbänder...

Wann Aurora früh mich grüßt,
Mich mit Rosenlippen küßt,
Scheuchet oft ihr Stralensaum,
Von des Bettes weichem Pflaum,
Einen kleinen süssen Traum.

Find' ich dann mein Bettchen leer,
Ach! dann wird mein...

Wenn des Abends Rosenflügel
Kühlend, über Thal und Hügel,
Ueber Wald und Wiese, schwebt;
Wenn der Thau die Bäume tränket,
Sich in bunte Blumen senket,
Und an jungen Aehren bebt;

Wenn im Schalle heller...

Mädchen, frage nicht die Lüfte,
Nicht die kühlen Abenddüfte!
Hesper, Luna, Nachtigall
Fühlen nicht dein leises Sehnen,
Können deuten keine Thränen
Im geheimen Mondenstral.

Ich nur kan's! ich kan's, du...

Sieh mich an und lächle, Süsse!
Gieb mir deine Hand, und küsse
Deinen Trauten! Roth und blaß
Wallet zärtliches Verlangen
Zitternd über meine Wangen
Und die Wimpern sind mir naß.

Meine heissen Lippen beben...

Traun, der Mann ist Neides werth,
Dem sein Gott ein Weib bescheert,
Schön und klug und tugendreich,
Sonder Falsch, den Täublein gleich!

Seiner Wonne Maaß ist groß!
Seine Ruhe wechsellos!
Denn kein Kummer...