Traun, der Mann ist Neides werth,
Dem sein Gott ein Weib bescheert,
Schön und klug und tugendreich,
Sonder Falsch, den Täublein gleich!
Seiner Wonne Maaß ist groß!
Seine Ruhe wechsellos!
Denn kein Kummer nagt den Mann,
Den solch Weiblein trösten kann!
Gleich des Mondes Silberblick,
Lächelt sie den Gram zurück;
Küßt des Mannes Thränen auf,
Streut mit Blumen seinen Lauf.
Wenn ihn jäher Mut empört,
Er nicht mehr des Freundes hört,
Wenn von Zorn die Brust ihm glüht,
Und sein Auge Feuer sprüht;
O! dann schleicht sie weinend nach
Sänftigt ihn mit einem Ach!
Also kühlt der Abendthau
Die versengte Blumenau!
Keine Mühe wird ihm schwer!
Keine Stunde freudenleer!
Denn nach jeder Arbeit Last
Harret sein die süße Rast!
Engel fördern ihre Ruh,
Drücken beider Augen zu!
Ihrer keuschen Ehe Band
Knüpfte Gottes Vaterhand!
Gott schenkt ihren Söhnen Mut,
Für die Tugend reges Blut!
Stärket ihren jungen Arm,
Macht ihr Herz für Freiheit warm!
Mit verschämten Reizen blühn
Ihres Bettes Töchter! glühn
Mit der Mutter Unschuld, rein
Wie ein Quell im Sonnenschein!
Drob erfreut der Vater sich,
Drob die Mutter inniglich;
Ihr vereintes Dankgebet
Preist den Geber früh und spät!
Gold hat keinen noch beglückt;
Falscher Ehre Lorbeer drückt;
Wer nach Würden hascht, greift Sand;
Wissenschaft ist oft ein Tand:
Aber Weiber giebt uns Gott!
Ohne sie ist Leben Tod!
Weiber leichtern jedes Joch,
Lieben uns im Himmel noch!