• [10] Aus einem April

    Wieder duftet der Wald.
    Es heben die schwebenden Lerchen
    mit sich den Himmel empor, der unseren Schultern schwer war;
    zwar sah man noch durch die Aeste den Tag, wie er leer war,-
    5...

  • Der Kaiser ist heiser, der Reichshund bellt,
    Bald geht aus den Fugen die ganze Welt.

    Wir sitzen auf freier Brüstung und schau’n
    Auf lächelnde Thäler, auf sonnige Au’n.

    Ein Blick in die Ferne, ein Blick nach dir,
    Der Himmel dort oben, der Himmel hier.

    In diese Himmel wollen wir lugen,
    Und ginge die ganze Welt aus den Fugen.

  • Aus einem ungedruckten Roman.
    I.

         Die Jugend flieht, die Hofnung ist zerronnen,
    Des Lebens Blüthen fallen welkend ab,
    Und unerreichbar fern sind meine Wonnen,
    Und stumm und einsam bin ich, wie ein Grab.
    5 Im ganzen weiten Reich der Wesen
    Hast du allein die Zaubermacht,
    Mich von dem Gram zu lösen,
    Der jeden Trost verlacht....

  • [29] Aus einer Kindheit

    Das Dunkeln war wie Reichtum in dem Raume,
    darin der Knabe, sehr verheimlicht, saß.
    Und als die Mutter eintrat wie im Traume,
    erzitterte im stillen Schrank ein Glas.
    5 Sie...

  • [92] Aus einer Nacht.

    Und wieder müd', zerschlagen
    Kam er am Abend heim,
    Und wieder schwoll im Herzen
    Ein alter, böser Keim:

    5 Der Keim des Wahnsinns, den er
    In stummer Seele trug –
    Ob...

  • [155] Aus einer Sturmnacht
    Acht Blätter mit einem Titelblatt

    [...

  • Nie kann es anders sein.
    Nun wirft mein Glaube keinen Schatten mehr.
    Von deinem großen Lichte kam er her,
    von des Geschlechtes rätselhaftem Schein.

    5 Nun bin ich ganz im Licht,
    das milde überglänzt mein armes Haupt.
    Ich habe lange nicht an Gott geglaubt.
    Nun weiß ich um sein letztes Angesicht.

    Wie es den Zweifel bannt!
    10 Wie...

  •      Aus meinen Thränen sprießen
    Viel blühende Blumen hervor,
    Und meine Seufzer werden
    Ein Nachtigallenchor.

    5      Und wenn du mich lieb hast, Kindchen,
    Schenk’ ich dir die Blumen all’,
    Und vor deinem Fenster soll klingen
    Das Lied der Nachtigall.

  •      Aus meinen großen Schmerzen
    Mach’ ich die kleinen Lieder;
    Die heben ihr klingend Gefieder
    Und flattern nach ihrem Herzen.

    5      Sie fanden den Weg zur Trauten,
    Doch kommen sie wieder und klagen,
    Und klagen, und wollen nicht sagen,
    Was sie im Herzen schauten.

  • [42] AUSFLUG

    Es wehten Sommerkleider. Enten schnabelten.
    Es knirschten kleine Steine,
    Und meine Blicke wippten über Beine
    Von Mädchen, die Mist gabelten.

    5 Ein weidgerechter Jäger kam daher,
    Der...