• Einst brachte unser'n Planeten
    Die Eiszeit in große Not,
    Es ging alles Leben flöten,
    Jahrtausende lang blieb's tot.

    Dann sandte der Herr den Frühling
    Erbarmungsvoll hinab,
    Er sollte das Leben wecken
    Aus tausendjährigem Grab.

    Der schlug mit Himmelskräften
    ...

  • Mit der Nachtigall Sang mischt sich der Stimme Ton
    Zum Abschied meines Glückes, das schnell mir entflohn.
    Es ringt sich der Hall durch den Wald dahin zum See;
    Es klingt mit leisem Beben: "Mein Glück, ade!"

    Im Gezweige da rauscht die Abendluft so mild,
    Und über hohen Wipfeln erscheint des Mondes Bild.
    Er...

  • Fern sah ich, was ich lang ersehnte,
    Sah einen Wald mit Rot besäumt,
    Der nach der dunklen Au sich dehnte,
    Dabei ein Bild, - mir hat geträumt.
    Ich sah ein Bild, - mir hat geträumt.

    Gott gab an Freuden wie an Schmerzen
    Dem einen viel, dem andern mehr.
    Gott schuf wohl groß und kleine Herzen,...

  • Ein Bursche wandert wohlgemut
    Hinab ins grüne Thal;
    Er hat nicht Hab’, er hat nicht Gut,
    Doch auch nicht Schmerz und Qual.

    Nie sah er, wie im Überfluß
    Der Reiche schwelgend lebt,
    Dem nur der Ehrgeiz und Genuß
    Das kalte Herz durchbebt.

    Nicht jagt er nach dem eitlen...

  • Ein Glück, wenn uns das Scheiden
    Recht trüb und traurig macht:
    So hab’ in stillen Stunden
    Oftmals ich still gedacht.

    Denn könnten kalten Herzens
    Wir von den Lieben gehn,
    Wie könnten wir uns später
    Frohlockend wiedersehn! (S. 10)...

  • Es stand ein Röschen schmuck und fein
    Dort an des Gartens Zaun;
    Ein lieblich Mägdlein pflegte sein
    Schon früh beim Morgengrau’n.
    Das Röslein, dankbar, wie es war,
    Hat würz’gen Duft entfacht
    Und stand mit jedem neuen Jahr
    In reichster Blütenpracht.

    Doch einst, es war zur...

  • O Geist der Liebe, steig’ hernieder
    Aus deinem blauen Himmelszelt,
    Zertritt der Lüge mächt’ge Hyder,
    Befrei von ihr die weite Welt!

    Ihr Pesthauch trifft der Menschen Seelen,
    Und keiner ruft ein donnernd "Halt!"
    O steig’ hernieder, uns zu stählen,
    Daß sie erliege der Gewalt!
    ...

  • Wo mag ich sie finden,
    Die mir der Himmel erkor?
    Vielleicht in der Heimat,
    Wo finstere Tannen stehn?
    Oder drüben, weit über dem Meer,
    In der Zone des ewigen Sommers,
    Wo Palmen stehn und Bananen?
    Vielleicht im Gewühle der Menschen?
    Im Hause des Armen?
    Oder beim Klirren der Gläser...

  • Am Himmel meiner Liebe
    Als Sonne strahlst du mir;
    Die Wolken flohen vorüber.
    Ich kniee betend vor dir.

    Und aus dem Garten der Liebe
    Schallt Nachtigallengesang;
    Feuernelken und Rosen
    Blühn Weg und Steg entlang.

    In süßes Träumen versunken,
    Erblick’ ich ein...

  • Ich habe deiner oft gedacht
    In dunkeln Winternächten;
    Ich schloß ins Zimmer still mich ein,
    Wenn Andre lärmend zechten.

    Da dacht' ich traut an jenes Wort,
    Das du mir einst gegeben —
    Es gilt mir mehr als Becherklang, —
    Als Braus und wildes Leben....