• So öde war's, die Kohle war verglommen,
    Und rings herum lag kalte graue Asche,
    Nur bange Seufzer athmeten beklommen.

    Da ließ ich ab von jenen dunkeln Pfaden,
    Da stürzt' ich fort, die kranke Seele wieder
    Im Flammenmeere des Gefühls zu baden.

    Es ist nicht gut, sich einsam abzuhärmen;...

  • Nichts will ich missen. Nein, ich gebe hin
    Auch nicht die schmerzlichste Erinnerung;
    Um zu verbergen, ist zu stolz mein Sinn,
    Um zu vergessen, bin ich noch zu jung.

    Nichts will ich missen - denn es ward ein Theil
    Von meinem Sein der tiefempfundne Schmerz,
    Auch nicht den giftgetränkten Todespfeil,...

  • Wo bist du, süßer Traum?
    Wo bist du, goldner Stern?
    Bist du's, am dunkeln Wolkensaum
    Du Licht, so bleich und fern?
    Ich stehe starr und stumm,
    Ich kann's, ich kann's nicht fassen -
    O sage, sprich, warum,
    Geliebte, hast du mich verlassen?

    Du warst so sanft und hold,
    Du...

  • Wenn ich an die Zeit gedenke,
    Wo ich dich geliebet hab',
    Ist's, als ob verborgne Gründe
    Oeffnete ein Zauberstab.

    Mag sich meine Brust umpanzern,
    Ach! mich schützt kein Schirm, kein Schild,
    Wie durch leichtgewebte Schleier
    Dringt hindurch dein süßes Bild.

    All' die...

  • O sage nicht, ich sey ein Träumer,
    Der sinnend Feld und Wald durchirrt,
    Auf Trümmern lagernd, wo die Eule
    Mit scheuem Flug mein Haupt umschwirrt.

    Mit bleichen Lippen stets beklagend
    Ein eingebildet ewig Leid,
    Von nahen wilden Kämpfen redend,
    Ein kranker Sohn der kranken Zeit.
    ...

  • Ein stiller Sonntag ist genaht.
    Ich weiß es, daß du jetzt getreten,
    Das schwarze Buch in weißer Hand,
    Ins Gotteshaus, um fromm zu beten.

    Mich aber hat der junge Tag
    Auf einen Felsen hingetrieben;
    Der Orgel Ton, der Glocke Ruf,
    Ist unten tief im Thal geblieben.

    Hier,...

  • Du sangst und freudig fuhr der Baum
    Empor aus seinem Wintertraum,
    Und sprach zu sich vernehmlich kaum:
    Ach, endlich will es lenzen!

    Du sangst und freudig rief die Luft,
    Bald grünet wieder Au und Kluft,
    Aus tausend Kelchen will den Duft
    Der Frühling mir kredenzen!

    Und...

  • Den Lüften hab' ichs aufgetragen:
    Flieht hin und säuselt ihr ins Ohr,
    O Himmel, schreib ihr meine Klagen
    Mit deinen Sternenlettern vor.

    Ihr stets bewegten Wellen, klinget
    Und zeigt ihr meines Bildes Schein,
    Ihr muntern Waldbewohner, singet
    Bei ihr von meiner Liebespein.
    ...

  • Ob ich dich liebe! kannst du es noch fragen?
    Du hast es lange schon zu gut erkannt,
    Wenn ich dir wortlos gegenüber stand.
    Ob ich dich liebe! kannst du es noch fragen?
    Und als mein Herz an deinem laut geschlagen,
    War da ein Zweifel noch, der nicht entschwand?
    Ob ich dich liebe! kannst du es noch fragen?
    ...

  • Ach, sie ist krank! tritt leise auf,
    Stör' ihren Schlummer nicht.
    Wie selbst der arge Schmerz versöhnt
    Ihr liebes Angesicht.

    Doch nein, sie wacht! ins Kissen tief
    Birgt sie das süße Haupt.
    O neid'sche Wolke, die mir so
    Den Strahl der Sonne raubt.

    Das sonst so heit're...