• Sie hatten sich lieb, kein Mensch weiß wie lieb,
    Und mußten sich trennen. - - - - - - - - - - - - - -

    In der Fremde sitzt sie allein vorm Haus,
    Mocht's daheim nicht länger ertragen,
    Und sieht in die herbstkühle Welt hinaus
    In stillem, totstillem Entsagen.

    Da kommt durch die Luft ein tiefer...

  • Triumphierend lag die gold'ne Landschaft,
    Triumphierend lächelte der Himmel,
    Triumphierend jauchzten die Geschöpfe.

    Fluren dufteten und Ströme schäumten,
    Alle Schwingen hatten sich entfaltet,
    Aus den Larven drangen junge Leben,
    Blumen trieben aus den Kirchhofsgräbern.

    Welches...

  • Was ist das allerschwerste Leid
    Das nicht verlöscht die Hand der Zeit!
    Was ist das bitterste Verderben,
    Noch bitt'rer als ein einsam Sterben?

    Das ist: Wenn Lieb nach Liebe drängt
    Und – Mitleid nur, statt ihr empfängt,
    Das ist das allerschwerste Leid,
    Das nicht verlöscht die Hand der Zeit....

  • Welch schwüle Pracht!
    Die Luft voll Funken,
    als ob die Sterne vom Himmel gesunken!
    Im Gras, dem feuchten,
    ein heimlich Leuchten,
    ein Blitzen im Walde ..
    Auf der Halde
    ein Knistern und Knattern,
    Flüstern und Flattern,
    ein Rauschen in der Luft
    wie vergossener Duft …...

  • Das sind die singenden Nächte! - - -
    Da wandelt durch meine Kammer
    Tönender Schmerz,
    Ein wildes, zerströmendes Schluchzen. -
    Mein Herz
    Kann nicht schlafen
    Und weint. - - - - - - - - - - - - - - - -

    Setz' mich dann auf den Bettrand,
    Und beginn zu singen,
    Wie Mütter,...

  •  
    Ein großes Unglück ist geschehn zu Giarre;
    das Crucifix beim Pinienwäldchen dort
    ist Zeuge dessen.
    Nina und Roberta,
    zwei Tigerinnen aus Siziliens Brut,
    entbrannten beide heiß für einen Mann.

    Die eine weich und blond wie Palmas...

  • Es war eine Geige;
    unscheinbar und schlicht,
    lehnte sie in einer Ecke
    des prunkvollen Zimmers.

    Ein großer Künstler
    besaß die Geige ....

    Es kamen Schüler
    und Herren zu ihm,
    um zu lernen
    und um ihm zu schmeicheln;
    feine Prinzen kamen zu ihm....

  • Heut war dein Todestag. Ich konnt nicht beten,
    ich konnt nicht weinen; müde schwieg mein Herz.
    Zur Nachtzeit war ich in den Wald getreten;
    starr lag er da, wie eine Welt von Erz.

    Schläfst du denn, Leben? Will sich gar nichts regen?
    Mich dünkt, ich selber wär vor Leid versteint.
    Es meidet mich der...

  • In stiller Nacht, im Spiegel eines Traumes,
    Sah'n ihre Seelen sich zum erstenmal.
    Dann, als das Schicksal sie zusammenführte,
    Da glich ihr Finden einem Wiedersehen.

    Sie liebte es, in leiser Sternennacht
    Entleg'ner Pfade Schweigen aufzusuchen,
    Im Schoß der schönen Zauberin Einsamkeit
    Das...

  • "Mein ist eine Zither, dein ein blaues Band,
    Komm, laß uns werden ein Paar!"
    Sie folgt ihm willig ins Märchenland,
    Und bietet den Mund ihm dar.

    Sie küssen sich hungrig, sie küssen sich satt,
    Die Vöglein lauschen sacht,
    Es rührt sich in den Büschen kein Blatt,
    Nacktfüßig kommt die Nacht....