•  
    Leb wohl Geliebte, ich muß scheiden,
    Es treibt mich fort in Angst und Qual,
    Fort von der Wohnstatt meiner Freuden,
    Fort von dem Weibe meiner Wahl.

    Nicht dieser Blick und diese Zähren!
    Verbirg dein holdes Angesicht!
    Du kannst das Scheiden...

  •   An Molly

    Schwestern sind sie, doch sie meiden
    ewig sich ohn Unterlaß;
    wählst du eine von den beiden,
    mußt du von der andern scheiden,
    schwörest du der andern...

  •  
    Still saß sie da, die Lieblichste von allen,
    Aufhorchend, ohne Tadel, ohne Lob;
    Das dunkle Tuch war von der Brust gefallen,
    Die, nur vom Kleid bedeckt, sich atmend hob;
    Das Haupt gesenkt, den Leib nach vorn gebogen,
    Wie von den flichnden Tönen nachgezogen....

  •  
    Wer bist du die in meines Herzens Tiefen,
    die nie der Liebe Sonnenblick durchstrahlt,
    mit unbekannter Zaubermacht gegriffen?
    Wer bist du süße, reizende Gestalt?
    Gefühle, die im Grund der Seele schliefen,
    hast du geweckt mit magischer Gewalt;
    gefesselt...

  •  
    Wo ich bin, fern und nah,
    Stehen zwei Augen da,
    Dunkelhell,
    Blitzesschnell,
    Schimmernd wie Felsenquell
    Schattenumkränzt.

    Wer in die Sonne sieht
    Weiß es, wie mir geschieht;
    Schließt er das Auge sein,
    ...

  •   (Musik von Schubert)

    Zögernd, stille,
    In des Dunkels nächt'ger Hülle,
    Sind wir hier.
    Und, den Finger leicht gekrümmt,
    Leise, leise,
    Pochen wir...

  • Lache hernieder
    Leuchtender Stein -
    Frühling, zieh' wieder
    Über den Rhein!
    Stoß in dein Goldhorn und wecke den Schall,
    Jauchzendes Echo allüberall.

    Rieselnde Bronnen
    Wecke dein Strahl,
    Im Licht der Sonnen
    Lache das Thal!
    Hoch von des Bergwalds finsteren...

  • So steig' empor in Morgenhelle
    Mit deinem Sturm, mit deiner Glut!
    Auf weicher, dunkler Sehnsuchtswelle
    Steig' auf aus der Erinn'rung Flut!

    Laß Zeit und Raum um mich versinken,
    Vergehen Nacht und Finsternis -
    Den Becher mich noch einmal trinken,
    Den man mir von den Lippen riß!
    ...

  • Nun duftet schwül der Flieder
    Im Sommersonnenbrand,
    Mir sinken die Augenlider,
    Vom Schlummer übermannt.
    Weich zieht mir durch webenden Traum
    Vergess'ner Lieder süßweher Ton -
    Schlaftrunken nickt drüber der rote Mohn,
    Ich lebe, und weiß es kaum.

    Verlernt hab' ich das Weinen,...

  • Nicht in männermordender Schlacht,
    In den Gründen voll Nebel und Dampf,
    Schwirrt dein Pfeil mit tötlicher Macht,
    Eros - Allsieger im Kampf!

    Still verbluten, die du besiegt
    Grausamer Gott, in lachender Lust.
    Nicht des Heldentods Lorbeer liegt
    Tröstend auf ihrer Brust.
    ...