1.
Adelmuht du Preiß der Jugend/
Außerkohrne Mensch-Göttinn!
Deine Zier und güldne Tugend
hat bemeistert meinen Sinn:
Mein Gemüht entzükt aus mihr
ligt gefangen/ ach! in dihr.
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Mit Schlägen macht man sich in Wahrheit keine Lieben
denn du/ mein wehrtes du/ du meine Flamm' und Licht!
bringst mihr/ ach gläub' es frei/ ein schmertzlich Hertz-betrüben
weil du üm einen Kuß mich schlägst ins Angesicht. (S. 48)
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1.
Lieben und geliebet werden
ist der Jugend beste Lust.
Was ich such' auf diser Erden
Adelmuht ist deine Brust/
Adelmuht mein ander Ich!
liebe mich gleich wie ich dich.
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Dem Tantalus bin Ich in Wahrheit zuvergleichen/
dieweil ich in dem Fluß/ ach! deiner Liebe steh/
und dennoch wegen Durst schier muß im Nu verbleichen.
Dein Liebeln machts fürwahr daß ich zu grunde geh.
Lieb-kose mihr nur nicht/ o Adelmuht mein Leben!
Nein! sage frei-heraus was deine Meinung sey!
Wiltu... -
1.
Wiltu den nicht einmahl laben
Adelmuht mein mattes Hertz?
gieb mihr deiner Lippen Gaben
wiltu lindern meinen Schmertz/
und erquikken meinen Sinn/
außerkohrne Halb-Göttinn.
... -
Gleich wie das Aqua Vit' ein mattes Hertz kan laben
wens offt vor Angst und Noht nicht weiß woraus noch ein?
So kan ein Küßchen auch für allen andern Gaben
von meiner Adelmuht/ erquikken meine Pein.
Ihr Küssen ist sehr süß. Möcht ich nur einß empfangen
das Naß von ihrem Mund'! ach Rosen Adelmuht!
laß zu... -
1.
Nuhn ist mihr alle Lust benommen
weil ich der Wangen Milch und Bluht
von dihr nicht einmahl kan bekommen;
Du meiner Liebe teüres Guht!
ach! ich vergehe fast vor sehnen
zerfliß auch schier in heissen Trähnen.... -
Du bist mein lichter Pohl der mich zur Liebe führet/
ach Adelmuht mein Kind! du leitest mich allein
zu deiner Schönheit Port; du bist es die mich zieret/
du bist es auch/ du/ du die mihr bringt Angst und Pein.
Mein Pohl bistu und wilt mihr doch nicht weiter dienen
nachdem du mich gebracht am Hafen deiner Zier... -
1.
Adelmuht mein Sonnen-schein
die Begierd' hat mich betrogen
daß aus Venus Röselein
Ich hab' Honig eingesogen;
ja aus Liljen und Narzissen
so in Venus Garten stehn
nam ichs/ und nun muß ich flehn... -
Die Biene wan sie hat ein Honig-Naß empfangen
aus Nelken/ Lilien und schönen Röselein/
fleücht Sie in eile fort; wohin steht ihr Verlangen?
nach ihren Honig-korb! da trägt Sies wol hinein.
Ich hab auch Honig-safft den Rosen außgesogen
so in der Liebe Hoff und Venus-Garten stehn;
Ach aber Ich! ich bin...