1.
Adelmuht du Preiß der Jugend/
Außerkohrne Mensch-Göttinn!
Deine Zier und güldne Tugend
hat bemeistert meinen Sinn:
Mein Gemüht entzükt aus mihr
ligt gefangen/ ach! in dihr.
2.
Schau mein Nebel fürcht die Stralen
deiner Augen Schäferinn!
und fält schier zu tausend-mahlen
edle Sonne vor dihr hinn:
Adelmuht dein Angesicht
durch mein mattes Hertze bricht.
3.
Du o Außzug aller Freüde/
Trösterin der harten Pein!
Schaffe Raht in disem Leide
durch der Augen Licht und schein/
gieb mihr deiner Liebe Gluht
meine Freündinn' Adelmuht.
4.
Wiltu daß ich sol verderben
in der heissen Liebes Gluht
und in deiner Treüe sterben?
Ey so halt mihrs auch zu guht/
daß ich sag'/ o Adelmuht
du hast schuld an meinem Bluht.