• [35] An Deutschlands Frauen.
                        1826.

    Niemals waren Deutschlands Frauen
    Rührend schöner anzuschauen,
    Als in schlichter Wärtertracht.
    Haben nie in Männerherzen
    5 Reiner Minne süsse...

  • [078] An die Frauen

    Ging es nach jenen, die der Freiheit Spur
    Von je verfolgt mit Stangen und mit Spießen,
    So müßte sich die weibliche Natur
    Dem heißen Hauch, dem Drang der Zeit verschließen,
    5 So dürfte auch...

  • [110]

    Von Frauen sah ich eine holde Schar
    Am Allerheil'gentag, der jüngst verflossen,
    [111] Und eine stellt' als herrlichste sich dar;
    Zur Rechten führt' sie Minne als Genossen.

    5 Dem Aug' entquoll ein Licht, glanzhell und klar,
    Das wie ein Geist erschien, von Glut umgossen;
    Ich sah ihr kühn ins Angesicht: es war
    Das Bildnis eines...

  • [117]

    Zwei Frauen sind, um Minne dort zu künden,
    Auf meines Geistes Zinne eingekehrt.
    Bei einer im Gefolg’ sind hoher Wert,
    Klugheit und zücht’ge Ehrbarkeit zu finden;

    5 Die andere ist von Schönheit und der linden
    Anmut und edlem Wesen stolz verklärt,
    Indes, weil Minne hold es mir gewährt,
    Ich mich zu Füßen ihrer Macht befinde.

    ...

  • [241]

     Sylvester an die Frauen.

    Schlechte Zeiten, schlechte Zeiten!
    Also hört von allen Seiten
    Man wohl täglich kläglich schrei’n.
    In der Stadt und auf dem Lande,
    5 Überall, ’s ist eine Schande...

  • Wie rinder sinnend auf den uferkieseln
    So blicken sie zum fernen himmelsrand ·
    Mit sanftem sehnen und mit fieberrieseln
    Verschlingt sich fuss mit fuss und hand mit hand.

    5 Die einen beichten ihrer herzen triebe
    Im dunklen busch und an des baches saum ·
    Sie reden von der bangen kindheitliebe
    Und ritzen schrift in einen jungen baum.

    [...

  • Würde der Frauen.

         Ehret die Frauen! Sie flechten und weben
         Himmlische Rosen ins irdische Leben,
         Flechten der Liebe beglückendes Band.
         Sicher in ihren bewahrenden Händen
    5      Ruht, was die Männer mit Leichtsinn verschwenden,
         Ruhet der Menschheit geheiligtes Pfand.

    Ewig aus der Wahrheit Schranken
    Schweift des...

  • [178] Zwei Frauen aus der Reformationszeit.

    1. Caritas Pirkheimer[1].

    Mit seinen Türmen, seinen stolzen Warten
    Liegt Nürnberg vor des Wandrers Blicken da,
    Der...

  • 1830

    1.
    Seit ich ihn gesehen,
    Glaub' ich blind zu sein;
    Wo ich hin nur blicke,
    Seh' ich ihn allein;
    Wie im wachen Traume
    Schwebt sein Bild...

  • Ich lieb' die ernsten, zartgebauten Frauen,
    die ihrer Sinne Glut nach innen tragen,
    die märchentief, wie Heiligenbilder schauen
    und vor dem Tag den Blick zu Boden schlagen,
    doch die zur Nacht an meinem Kuß erwachen,
    in weißer Spitzen Flut in Scham vergehen
    und dann mit hellem, lustbefreiten Lachen
    vor...