•  1838

    Der Mond, der alte Lauscher,
    Steht vor dem Fensterlein;
    Er horcht und schaut wie neidisch
    In Liebchens Kämmerlein.

    Ich lag zu ihren Füßen,
    - O welch ein Götterlos! -
    Und...

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    Mein erster Traum in dieser Welt war Liebe,
    Mein erst Erwachen war der Schmerz. (S. 3)
     

  • Erwachen der braut:

    Es klingt vom turme her
    Mit erstem dämmerstrahl
    Das lied der himmelshelden ·
    Den festesmorgen melden
    Ergreifend ernst und schwer
    Die hörner im choral.

    Bin ich im traum? nein.
    Ein ruf erscholl ..
    Der nächte sanken sieben.
    Es...

  • Schneeglöckchen, wunderliches Ding,
    Erwachst und läuterst: Kling, ling, ling,
    "Auf, auf ihr Schläfer, es ist Zeit,
    Vom Winterschlafe euch befreit!"

    Den Krokus es nicht länger hält,
    Neugierig schaut er in die Welt,
    Dem Sonnenstrahl, der ihn umfließt,
    Er lächelnd seinen Kelch erschließt....

  •  
    Ein Tag ... ohne dich ist ... kein Tag!

    Die
    Stunden ... kriechen.
    Alles ... öde ... alles
    leer!

    Noch ... nachts,
    mitten zwischen zwei Träumen, die mich in deine Arme
    wiegen, plötzlich:
    Ich
    ...

  • Ich bin erwacht
    Aus langem Schlaf,
    Als in der Nacht
    Sein Kuß mich traf.

    Und wie es kam?
    Hab' ich's gewußt,
    Als er mich nahm
    An seine Brust?

    Er sprach: "Ich will
    Dir schenken Ruh."
    Da schloß ich still
    Die Augen zu....

  • Die süße, laue Frühlingsluft,
    Sie ruft die Blüten wieder
    Empor aus dunkler Wintergruft,
    Sie ruft auch meine Lieder.

    Sie regen sich ganz leise schon,
    Die allzulange schliefen.
    Ich lausche dem bekannten Ton
    In meiner Seele Tiefen.

    Doch hör' ich immer nur ein Wort...

  • Der Frühling ist gekommen
    Nach langer Winterszeit,
    Das Eis ist fortgeschwommen,
    Kein Weg ist mehr verschneit.

    Die Lerchen singend schweben
    Ob frisch ergrünter Flur,
    Ringsum ein blühend Leben
    Und neuen Schaffens Spur.

    Ich weiß nicht was geschehen
    In meiner...

  • Es kommt mir, halb im Schlaf, zu Sinn:
    da droben geht noch - nirgendshin -
    über die Heide der Wind:
    indessen dir hier - beglückender Tausch! -
    mein Leben in berückendem Rausch
    durch deine Finger rinnt.

    Der Wind! Ein vergessenes Zauberwort!
    Es nimmt den drückenden Zauber fort,
    der...

  • Das Schwälblein, so das Himmelsblau
    Durchmißt in weiten Flügen,
    Es trinkt der Liebe Rosenthau
    In vollen, leisen Zügen.

    Warum wohl zieht das eine nach
    Dem andern durch die Sphären?
    Zu suchen sich ein stilles Dach
    Und Liebe uns zu lehren!

    Die Tauben - habt nur ihrer...