• Auf der Reise.

    Auf Wiesen, in Wäldern,
    An Strömen, auf Feldern
    Quillt glühendes Leben,
    Die Bäume sie streben
    5      Zum Himmel hinan.
    Es fliehen mit Eilen
    Die Quellen von steilen
         Gebirgen und suchen sich ebene Bahn,
    Durch Dornengesträuche,
    10 Vorüber der Eiche,
         Dem Wurzelgeflecht;
    Und rund um die...

  • Der neue Frühling.

    Käme doch der Frühling! seufzt’ ich oftmals,
    Daß der süße Blumenduft, das Flüstern
    Holder Birken und das Lied der Lerchen
    Meine heißen Thränen trocknen möchten! –
    5 Und in jedem Jahre kam der Frühling,
    Und in jedem Jahre weint’ ich Thränen:
    Töne, Blumen, holdes Baumgeflüster,
    Alles ging wie scheu mir aus dem Wege,...

  • Herbstlied.

    Feldeinwärts flog ein Vögelein
    Und sang im muntern Sonnenschein
    Mit süßen wunderbaren Ton:
    Ade! ich fliege nun davon,
    5                Weit, weit,
              Reis’ ich noch heut.

    Ich horchte auf den Feldgesang,
    Mir ward so wohl und doch so bang,
    Mit frohem Schmerz, mit trüber Lust
    10 Stieg wechselnd bald und...

  • Kunst und Liebe.

    Wandeln nicht viele Geister schon im Orkus,
    Weil der Körper noch träge hier sich quälet,
    Sonn’ und Mond sie wechseln und gehn vorüber,
         Sieh, er bemerkt’s nicht.

    5 Wunderlich stehn sie da im Frühlingslichte,
    Umgetrieben von tosenden Weltgeschäften;
    Keinen Ton der singenden Schöpfung in ihr
         Enges Gefängniß!...