•      [19] ELEND

    Komm, schneller Tod. Der Morgen blaut so heiter.
    Ich wandle durch die Gassen, Tod, so matt.
    Mich stiert ein Kind an. Flammen über die Stadt!
    Ein welkes Kind nicht weit von seinem Vater.
    5 Der bange Mann...

  • [54]
    MENSCHLICHES ELEND

    Die Uhr, die vor der Sonne fünfe schlägt –
    Einsame Menschen packt ein dunkles Grausen,
    Im Abendgarten kahle Bäume sausen.
    Des Toten Antlitz sich am Fenster regt.

    5...

  • Das sind die singenden Nächte! - - -
    Da wandelt durch meine Kammer
    Tönender Schmerz,
    Ein wildes, zerströmendes Schluchzen. -
    Mein Herz
    Kann nicht schlafen
    Und weint. - - - - - - - - - - - - - - - -

    Setz' mich dann auf den Bettrand,
    Und beginn zu singen,
    Wie Mütter,...

  • In stiller Nacht, im Spiegel eines Traumes,
    Sah'n ihre Seelen sich zum erstenmal.
    Dann, als das Schicksal sie zusammenführte,
    Da glich ihr Finden einem Wiedersehen.

    Sie liebte es, in leiser Sternennacht
    Entleg'ner Pfade Schweigen aufzusuchen,
    Im Schoß der schönen Zauberin Einsamkeit
    Das...

  •   Verbergen kann ich länger nicht mein Elend,
    Es spricht beredt aus allem, was ich treibe.
    Ich seufze, blicke auf des Mondes Scheibe,
    An ihrem Rund der Trennung Länge zählend;

    Sodann, verständigere Mittel wählend,
    Wend' ich mich dem Ersehnten zu und schreibe -...

  • Weißt du, was in wachen Winternächten
    Mir wie Tod durch mein Gehirn geschlichen,
    Daß, berührt von ungekannten Mächten,
    Alles Blüh'n zu Schatten hingeblichen?

    Weißt du, was die leidensheiße Quelle
    Meiner Thränen selbst zu Eis gehärtet?
    Weißt du, was mich an des Irrsinns Schwelle
    Hingeführt...