• Auf dem schädel der menschheit
         Wie auf einem thron
    Sizt die liebe und schmäht sie
         Mit keckem hohn ·

    Bläst lustig die runden blasen ·
         Sie steigen hinauf
    Als strebte zu fernen welten
         Im äther ihr lauf.

    [...

  • Sieh diesen schatz mit florentiner reizen:
    Die wiegung und des körpers muskelkraft
    Wo nicht die beiden himmelsschwestern geizen:
    Feinheit und stärke! welche meisterschaft!
    5 So göttlich fest so zierlich zum berücken –
    Das weib gemacht für sammt und edelstein
    Um päbste oder prinzen zu beglücken.

    Sieh dieses lächeln wollustvoll und fein
    Wo...

  • 1
    Dem kind entzückt in karten und pastelle
    Die schöpfung seiner weiten gier entspricht.
    Wie gross ist doch die welt bei lampenhelle!
    Wie ist sie klein in der erinnrung licht!

    5 Wir reisen eines tags · das hirn voll gluten ·
    Das herz mit bittrem wunsch und bittrem weh ·
    Wir wiegen in uns nach dem takt der fluten
    Ein unbegrenztes auf...

  • Ich hätte damals als der kräftevollen
    Natur noch kinder wurden wild und gross
    Bei einer jungen riesin leben wollen
    Wie eine katze auf der fürstin schooss ·

    5 Und sehen wollen wie ihr körper blühte
    Und wüchse · frei bei fürchterlichem spiel ·
    Wie ihr im herzen dunkle flamme glühte
    Am feuchten dunst der ihrem aug entfiel ·

    Und über ihre...

  • Ihr menschen · ich bin schön · ein traum von stein!
    Mein busen der zu blutigen küssen treibt:
    Dem dichter flösst er eine liebe ein
    Die stumm ist wie der stoff und ewig bleibt.

    5 Ich bin die sfinx die keiner noch erfasst ·
    Die herz von schnee und schwanenkleid vereint ·
    Die jedes rücken an den linien hasst –
    Ich habe nie gelacht und nie geweint...

  • Des weines geist begann im fass zu singen:
    Mensch · teurer Ausgestossener · dir soll
    Durch meinen engen kerker durch erklingen
    Ein lied von licht und bruderliebe voll.

    5 Ich weiss: am sengendheissen bergeshange
    Bei schweiss und mühe nur gedeih ich recht ·
    Da meine seele ich nur so empfange ·
    Doch bin ich niemals undankbar und schlecht.

    ...
  • Die töne erfassen mich oft wie ein meer ·
         Zu meinem bleichen sterne
    Ob im äther weit ob im nebel schwer
         Steur ich ins ferne.

    5 Die brust hervorgekehrt und die lunge
         Wie ein segel gefüllt
    Ersteig ich die wellenberge im sprunge
         Die mir das dunkel verhüllt.

    Alle regungen kommen mich an
    10      Eines schiffs in...

  • Was macht nur Gott mit diesem sturm von flüchen
    Der stets zu seinen lieben engeln gellt?
    Wie ein tyrann mit fleisch und wein geschwellt
    Entschläft er sanft bei unsren lästersprüchen.

    5 Das schluchzen aus der richt- und marterstatt
    Gewiss wie ein berauschend opfer lodert ·
    Trotz all dem blut das ihre wollust fodert
    Sind es die himmel immer noch...

  • Die verse widm ich dir wenn meinen namen
    Der zufall in die spätern zeiten bringt
    Und menschen abends dann zu sinnen zwingt
    Wie segel die vom sturm getrieben kamen:

    5 Dass dein gedächtnis dann – verwehte klänge! –
    Den leser quäle wie ein trommellied
    Und durch ein brüderlich und mystisch glied
    An meinen stolzen reimen dauernd hänge.

    ...

  • Der dämon ohne lass mich rings berennt
    Wie eine luft ungreifbar mich umhüllend.
    Ich schlürfe ihn · ich fühle wie er brennt
    Mit einem ewigen schuldigen wunsch mich füllend.

    5 Mit meinem grossen drang zur kunst bekannt
    Gebraucht er manchmal buhlerische ränke.
    In die verführendste gestalt gebannt
    Gewöhnt er mich an die verruchten tränke.

    ...