[30] STYX

Die Nebel graun, die keinem Winde weichen.
Die giftigen Dünste schwängern weit das Tal.
Ein blasses Licht scheint in der Toten...

Poet: Georg Heym

[32] WOLKEN

Der Toten Geister seid ihr, die zum Flusse,
Zum überladnen Kahn der Wesenlosen
Der Bote führt. Euer Rufen hallt im Tosen
...

Poet: Georg Heym

(Entwurf)

Nichts blieb zurück von dir in meinen Händen,
Ein Schatte nur im grauen Wintertage,
Die Höfe stehn um meine Einsamkeit....

Poet: Georg Heym

Kaum glitt die Sonne durch das Grün
Der weißstämmigen, kühlen Buchen.
Über das bräunlich vermodernde Laub
Rieselndes Wasser tropfte.
Ein Buntspecht klopfte.
Wilde Rosen überrankten
Einen Flimmersonnenstrahl....

Poet: Georg Heym

Ich rang einst mir die Hände wund
Nach Wahrheit
Und ging ein Blinder unter Blinden,
Die qualvoll suchen, daß sie finden
Und Dogmen klauben
Und verwerfen,
Um sie am Ende doch zu glauben.

Da sah...

Poet: Georg Heym

Drück mir nur die Dornenkrone
Fester in die bleiche Schläfe,
Meine blonde Königin.
Um dich will ich alles leiden.
Alle Schmerzen, alle Freuden,
Sind ja gleiches Glück vor dir.
Sieh, sind nicht die blutgen Tropfen...

Poet: Georg Heym

Einmal nur sah ich dich
In einer schwarzen Menschenmenge.
Einmal nur sahst du mich.
Wir waren größer als die Kleinen,
Größer um Haupteslänge.
Sie sahen alle auf zu uns,
Wie trunken
Wir ineinander schauten...

Poet: Georg Heym

Nein, heut nicht! Übers Jahr
Darfst du mir deinen Segen spenden.
Übers Jahr darf ich um deine
Ach, so wunderschlanken Lenden
Meine beiden Arme legen.

Übers Jahr darf ich dich küssen,
Aber sieh, mein Herz...

Poet: Georg Heym

Wer hätte das gedacht!
Das kam wohl über Nacht.
Denn als ich aufgewacht,
Da warst auf einmal du
Mein kleiner Herztyrann.
Sieh doch mal einer an,
Was Amors alles kann.
Schon weiß ich, was ich tu,...

Poet: Georg Heym

War ein Knab mit schwarzem Haar,
Seidenschwarzen Augen,
Und sein voller, roter Mund
Mocht zum Küssen taugen.

Wenn der Mond am Himmel stand,
Küßt' er hier und küßte dort,
Mochte nirgends weilen,...

Poet: Georg Heym