Nichts blieb zurück von dir ...

(Entwurf)

Nichts blieb zurück von dir in meinen Händen,
Ein Schatte nur im grauen Wintertage,
Die Höfe stehn um meine Einsamkeit.

Ein Lächeln seh ich ‹nur›, wenn ich die Augen [nieder]schlage.
Und klingt ein Wort, wie aus der Ferne weit,
Aber ich weiß nicht ‹mehr›, was es saget.

Nur wenn der Abend kommt, und ich wie immer
Auf deine Schritte horche. - Aber nimmer. -
Nur in den Stuben geht die Dämmerfrau,
Und alles wird in Dunkel eng und grau.

Die Laute aber hängt an schwarzen Wänden,
Wie tönte sonst ‹sie› dir in deinen Händen, -
‹Ein Ton sinkt voll Dunkel in Regenabendstunde,›
Die noch Erinnern wahrt im runden Spunde.

Collection: 
1912

More from Poet

  • (Flüchtiger Entwurf)

    Manchmal noch höre ich
    Dein Gewand, und streift
    Mich in Dämmerung ein Kuß,
    Eine Hand, die mich ergreift.

    In dem dunklen Gemach
    Flüstert und singt dein Mund.
    Und in dunkeln...

  • An Hildegard K.

    Deine Wimpern, die langen,
    Deiner Augen dunkele Wasser,
    Laß mich tauchen darein,
    Laß mich zur Tiefe gehn.

    Steigt der Bergmann zum Schacht
    Und schwankt seine trübe Lampe
    Über der Erze...

  • In deinem Herzen ist der Berg der Qual.
    Ich sah zu oft schon seinen Widerschein
    Im Abgrund deiner Augen dunkelrot.

    Panzre dein Herz. Und mach es leer und tot.
    Dich zu verwunden, hätte sonst ich Lust
    Nur um zu wissen, wie du...

  • Eine Heimat wüßte ich uns beiden,
    Wo im Schoß der Nacht in Wolkenreichen
    Liegt des Mondes Stadt, in grünen Weiden
    Kleiner Inseln, wo die Herden streichen.

    In das gelbe Rund der Türme träten
    Wir zu zweit, zu ruhn, wo einsam...

  • (Die Ruhigen / Erste Fassung)

    So ruhig, wie ein Boot im stillen Hafen
    Am Nachmittag an seiner Kette wiegt,
    Wie Liebende verschlungner Hände schlafen,
    Ein Stein, der tief im alten Brunnen liegt,

    Wie eine Wolke, die im...