Nein, heut nicht! Übers Jahr
Darfst du mir deinen Segen spenden.
Übers Jahr darf ich um deine
Ach, so wunderschlanken Lenden
Meine beiden Arme legen.
Übers Jahr darf ich dich küssen,
Aber sieh, mein Herz wird erst bluten müssen.
Ich bin deiner noch nicht wert.
Ich will erst gehn unter die Haufen,
Bettelnd durch die Gassen laufen.
Meinen falschen Stolz zertreten,
Der mich hemmt,
In das Dunkel zu steigen,
In die feuchten
Keller die Leuchten
Zu schwingen.
Arme erraffen,
Daß sie die schlaffen
Nacken erheben.
So will ich ringen,
Bis das Blut aus meinem Herzen
Alle Schlacken weggeschwemmt.
Wenn dann der Jahrtag kommt,
Wo ich vor dir selig im Staube lag,
Dann darf ich deine Hände nehmen.
Dann gehn wir Hand in Hand zu Berg,
Wo einsam, grau,
Ein Knieholzfleck
Wie Altarhörner seine Äste
Um alte Opfersteine reckt;
Dort wolln wir knien
Und dort die Ringe tauschen,
Die nelkenrot und feuergold
In werdender Zeiten gewaltgem Erdämmern
Um freie Arme die Blitze uns hämmern.