Zaubrer bin ich, doch was frommt es?
Denn mein Lieb ist eine Fei,
Höhnt mich mit noch ärgerm Zauber,
Ruf' ich freundlich sie herbei:
Liebchen, wo bist du?
Heute noch in Feld und Garten
Ging ich, sie zu suchen, aus;
Plötzlich lacht' aus einer Rose
Glühend roth ihr Mund heraus:...
-
-
Die Liebe ist ein Rosenstrauch.
Wo blüht er?
Ei nun, in unserm Garten,
Darin wir zwei, mein Lieb und ich,
Getreulich seiner warten,
Wofür er uns aus Dankbarkeit
Alltäglich neue Rosen beut;
Und wenn im Himmel Rosen blühn,
Sie können kaum noch schöner glühn.
Die Liebe... -
"Heute will der Mai von hinnen schweben,
Ohne Küsse darf er nicht entschwinden!
Liebchen, sei's auch nur ein Stündchen eben,
Laß heut' Nacht dich in der Laube finden."
Also schrieb ich, und nicht durft' ich warten;
Einer Elfe gleich sah ich behende
Nachts dich schweben durch den dunkeln Garten,... -
1.
Scheiden
Wenn sich ein junger Knabe muß
Von seinem Mädchen scheiden,
Wie bringt doch jeder letzte Kuß
Statt Lust nur neues Leiden!
Und wenn erst gar die Stunde schlägt,
Und er sich... -
Du ziehst dahin, der Trennung Schmerz
Wie trüg ihn wohl das arme Herz,
Wenn nicht ein süßer Trost ihm bliebe?
Wo du auch wandelst, bin ich dein,
Wo du auch weilst, du bist ja mein,
Ich hab' ja dich und meine Liebe!
Ich hab' ja meine Lieb' und dich!
Wer könnte nur beklagen sich,
... -
Wolken, die ihr nach Osten eilt,
Wo die Eine, die Meine weilt,
All meine Wünsche, mein Hoffen und Singen
Sollen auf eure Flügel sich schwingen.
Sollen euch Flüchtige
Zu ihr lenken,
Daß die Züchtige
Meiner in Treuen mag gedenken!
Singen noch Morgenträume sie ein,
... -
Süß Liebchen, denkst du noch daran,
Bevor ich mußt' verreisen,
Wie ich mit dir so schön gethan
In Worten und in Weisen?
Schön Blümlein nannt' ich dazumal
Und Sonne dich so gerne,
Und meine süße Nachtigall,
Dein' Augen meine Sterne.
Ich glaubt', wir wären da allein,
... -
Der laute Tag ist fortgezogen,
Es kommt die stille Nacht herauf,
Und an dem weiten Himmelsbogen
Da gehen tausend Sterne auf,
Und wo sich Erd' und Himmel einen
In einem lichten Nebelband,
Beginnt der helle Mond zu scheinen
Mit mildem Glanz in's dunkle Land.
Da geht durch alle Welt... -
Als ich zuerst dich hab' gesehn,
Wie du so lieblich warst, so schön,
Da fiel's mein Lebtag mir nicht ein,
Daß noch was Schön'res sollte sein,
Als in dein liebes Augenpaar
Hinein zu schauen immerdar.
Da hab' ich denn so lang' geschaut,
Bis du geworden meine Braut;
Und wieder fiel... -
Aus dem Grunde deines Herzens,
O Geliebte, blicktest du
Mit den reinen blauen Augen
In die Tiefe meiner Seele.
Und auf deiner Blicke Schwingen
Zogen Klänge, wie ich nimmer
Sie geahnet, in mein Herz.
Und die Klänge wurden Worte,
Und die Worte wurden Lieder,
Und die Lieder, sich...