Süß Liebchen, denkst du noch daran,
Bevor ich mußt' verreisen,
Wie ich mit dir so schön gethan
In Worten und in Weisen?
Schön Blümlein nannt' ich dazumal
Und Sonne dich so gerne,
Und meine süße Nachtigall,
Dein' Augen meine Sterne.
Ich glaubt', wir wären da allein,
Und hab' dich laut geehret;
Doch Vogel, Sonn' und Sternenschein
Und Blümlein hat's gehöret.
Das war wohl gar ein süßes Lob
Für ihre eitlen Ohren,
Und traten zu einander drob
Und haben sich verschworen.
Und weil ich nun bin fort von dir
Im schönen Mai gegangen,
Da kommen täglich sie zu mir
Mit zärtlichem Verlangen:
Ich soll sie lieben immerdar
Auf allen meinen Reisen,
Und als mein Liebstes sie sogar
In meinen Liedern preisen.
Ich sagte drauf, ich hätte dich,
Du würdest drum mich schelten;
Da wurden sie gar ärgerlich
Und ließen's mich entgelten.
Die Sonne stach mit ihrem Strahl,
Der Stern wollt' nimmer scheinen,
Es schwieg die liebe Nachtigall,
Das Blümleine wollt weinen.
Das ließ fortan mir keine Ruh'
Und macht' mir viele Schmerzen;
Drum, wenn ich ihren Willen thu',
Süß Lieb, nimm's nicht zu Herzen.
Du Blüthe, Sonn' und Nachtigall,
Mit deinem Sternenscheine,
Du weißt ja doch, wen überall
Mit solchem Lied ich meine.