• Andenken.
    Athmet von Lüftchen bewegt, die Linde mit stillem Gesäusel,
         Wähn’ ich, es beb’ um mich, leise dein zärtlicher Laut.
    Seh’ ich von fern ein Gewand, an Farbe ähnlich dem deinen,
         Zuckt mir ein lieblicher Schreck schauernd durch Mark und Gebein.
    5 Zeichnet mit Rosengewölk der Tag die beginnende Laufbahn,
         Stralet der Aether so blau,...

  •  
    Ich denke dein,
    Wenn durch den Hain
    Der Nachtigallen
    Akkorde schallen!
    Wann denkst du mein?

    Ich denke dein
    Im Dämmerschein
    Der Abendhelle
    Am Schattenquelle!
    Wo denkst du mein?
    ...

  • Athmet von Lüftchen bewegt, die Linde mit stillem Gesäusel:
    wähn' ich, es athme darin leise dein zärtlicher Laut.
    Seh' ich von fern ein Gewand, an Farbe ähnlich dem deinen:
    zuckt mir ein lieblicher Schreck schauernd durch Mark und Gebein.
    Zeichnet mit Rosengewölk der Tag die beginnende Laufbahn,
    strahlet der Äther so blau: denk...

  • Es hängt an meiner Zimmerwand
    Ein welker Strauß an verblaßtem Band.
    Den Strauß hat deine liebe Hand
    Dereinst, als ich im Garten schlief,
    Für mich gepflückt.
    Das Band
    Schlang sich um einen Abschiedsbrief,
    Der mir dein Herz so weit entrückt. – –
    Und wie ich lang hinüberseh,
    Faßt...

  •  
    Du nahtest nur, uns wieder zu verlaßen,
    Dein rascher Weg hat dich vorbeigetragen!
    Von deiner Gegenwart beglückten Tagen
    Sah ich zu bald den heitern Strahl erblaßen.

    Dieß kleine Blatt, das du zurückgelaßen,
    Es soll dir meine Wünsche, meine Klagen,...

  • O wie wohl, wie wohl ist mir,
    Wenn ich jener Nacht gedenke,
    Wo ich nichts nach Liebe frug!
    Wo dem gold'nen Christgeschenke
    Herz und Hand entgegen schlug!

    Unter Puppen, groß und klein,
    Lockte mich, mit Pfeil und Bogen,
    Schön und golden, Amor, auch!
    Denn noch damals nicht betrogen...

  •  
    Wenn der Abend so wunderbar blau und dunkel
    In den Bäumen hängt,
    Der runde Mond fern und golden über der Erde schwebt,
    Bist du mir nah.

    Deine schmalen Hände behüten mit inniger Sorgfalt
    Die Reliquien unserer Liebe,
    Zarte Gebilde...

  • Hier saßen wir im Kühlen,
    Vom Rosenzweig' umblüht.
    Hier schwelgte das Gemüth
    In seligen Gefühlen,
    Bis wir den Silberkahn
    Des Halbmond in der Ferne,
    So friedlich durch die Sterne
    Herüberschiffen sahn,
    Als brächt' er nun dem Kummer,
    Der tiefe Schmerzen litt,
    Beruhigung...