O wie wohl, wie wohl ist mir,
Wenn ich jener Nacht gedenke,
Wo ich nichts nach Liebe frug!
Wo dem gold'nen Christgeschenke
Herz und Hand entgegen schlug!
Unter Puppen, groß und klein,
Lockte mich, mit Pfeil und Bogen,
Schön und golden, Amor, auch!
Denn noch damals nicht betrogen
Hatte mich der kleine Gauch!
Gar vertraulich faßt ich ihn
An den Bogen, an die Flügel,
Und (was man ein Närrchen ist!)
Hob ihn hoch vor meinem Spiegel,
Schmunzelnd: Sieh, wie schön du bist!
Wie ein Kind, so hielt ich ihn,
Wiegt' ihn artig, sang beim Wiegen
Ihm was Liebes, weiß nicht was;
Endlich lehrt' ich ihn auch fliegen,
O warum doch that ich das?
Größer, flog er in mein Herz!
Wie mein Blut im Herzen tragen
Muß ich diesen Buben nun!
Möcht' ihn gern zum Teufel jagen,
Dürft' ichs ohne Sünde thun!
(Band 1, S. 320-321)
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