•           [17] Die liebe Farbe.

    In Grün will ich mich kleiden,
    In grüne Thränenweiden,
    Mein Schatz hat 's Grün so gern.
    Will suchen einen Zypressenhain,
    5 Eine Heide von grünem Rosmarein,
    Mein...

  • [72] ENTOMOLOGISCHE LIEBE

    Ein Käfer, den ich kenne,
    Die Goldhenne,
    Spritzt einen üblen Saft.
    Ich habe mir eine Betthenne –
    5 Nein, Bettpfanne angeschafft.

    Nur zur eigenen Benützung,
    ...

  •      Es leuchtet meine Liebe,
    In ihrer dunkeln Pracht,
    Wie’n Mährchen traurig und trübe,
    Erzählt in der Sommernacht.

    5      Im Zaubergarten wallen
    Zwei Buhlen, stumm und allein;
    Es singen die Nachtigallen,
    Es flimmert der Mondenschein.

         Die Jungfrau steht still wie ein Bildniß,
    10 Der Ritter vor ihr kniet.
    Da kommt der...

  • [98]
          Freundschaft und Liebe.
     
    Hand in Hand und unzertrennbar wandeln
    Freundschaft und reine Liebe mit einander!
    Wo die Freundschaft entflieht, da senkt der keusche
         Eros die Fackel.

  • So war es nur ein Traum, was ich gesehen,
         Und fort hat ihn die Morgenluft getragen?
         Noch wag’ ich kaum die Augen aufzuschlagen,
         Noch zweifl’ ich, und weiß nicht, wie mir geschehen.

    5 „O komm, laß uns vereint durchs Leben gehen,
         Vereint uns freuen und vereinet klagen,“
         So schien zu mir ein holdes Weib zu sagen,
         Und...

  •      Ich hab’ dich geliebet und liebe dich noch!
    Und fiele die Welt zusammen,
    Aus ihren Trümmern stiegen doch
    Hervor meiner Liebe Flammen.

         *     *     *     
    5      Und wenn ich dich geliebet hab’,
    Bis in meiner Todesstunde,
    So nehm’ ich mit in’s ew’ge Grab
    Die große Liebeswunde.

  •           Ich liebe dich.

    Bei Blumenduft und Mondenschein
    Sprachst du zuerst das süße Wort:
    „Ich liebe Dich.“

    Da zog es in mein Herz hinein
    5 Wie Blumenduft und Mondenschein;
    Doch zog draus Ruh’ und Friede fort,
    Als ich auch sprach das süße Wort:
    „Ich liebe Dich!“

  • Kunst und Liebe.

    Wandeln nicht viele Geister schon im Orkus,
    Weil der Körper noch träge hier sich quälet,
    Sonn’ und Mond sie wechseln und gehn vorüber,
         Sieh, er bemerkt’s nicht.

    5 Wunderlich stehn sie da im Frühlingslichte,
    Umgetrieben von tosenden Weltgeschäften;
    Keinen Ton der singenden Schöpfung in ihr
         Enges Gefängniß!...

  • #EANF#

  • [79] Liebe.

    Tief und tiefer: seliges Geben,
    bang Empfangen – welch Verschulden!
    Schwellend wühlt sich Leben in Leben:
    wildes Wachsen, stilles Dulden.