• Der Schmetterling
    auf einem Grabmahl.

    Trink o Seele, berausche dich sanft mit dem Tranke des Schlummers,
         Daß du verjüngt und neu sehest Elysiums Flur.

  •      Der Schmetterling ist in die Rose verliebt,
    Umflattert sie tausendmahl,
    Ihn selber aber goldig zart,
    Umflattert der liebende Sonnenstrahl.

    5      Jedoch, in wen ist die Rose verliebt?
    Das wüßt’ ich gar zu gern.
    Ist es die singende Nachtigall?
    Ist es der schweigende Abendstern?

         Ich weiß nicht, in wen die Rose verliebt;
    ...

  • Der Schmetterling und die Rose.

    Siehe den Schmetterling hier. Er küßt die blühende Rose;
          Bald ist der Schmetterling nicht, bald auch die Rose nicht mehr.

  •   
           Die Raupe und der Schmetterling.

         Freund, der Unterschied der Erdendinge
    Scheinet groß und ist so oft geringe;
    Alter und Gestalt und Raum und Zeit
    Sind ein Traumbild nur der Wirklichkeit.

    5      Träg’ und matt, auf abgezehrten Sträuchen
    Sah ein Schmetterling die Raupe schleichen;
    Und erhob sich fröhlich, Argwohnfrei...

  • Ein Kind setzt den Schmetterling auf den Altar.

    Warum setzest du, Kind, den Schmetterling auf den Altar?
         »Daß ich die Seele früh reinen Betrachtungen weih’.«

  • Sie sah ihm nach: es war ein großer Falter,
    Der Flügelschlagend und in kurzen Stößen
    Die Luft zerteilte, die so schwül und drückend
    Wie aus den Kronen nächtiger Nelken rann.

    Gleich jenem Falter schwand ihr junges Glück
    Und es verstob allmählich so im Dunkel
    Der weiten Ferne, wie zur Sommernacht...

  • Die Liebe ist ein Ding
    Zart wie ein Schmetterling,
    In Blumen auferzogen,
    Rasch, wie ein Traum, entflogen.

    Mir Elfenkost genährt,
    Leicht traulich, leicht verstört,
    Ein Kind der Sonnenstrahlen,
    Ersehnt, gehascht von Allen.

    Doch rohen Händen nimmer
    Besteht...

  • Flattre Du um meine Schmerzen,
    Wie das Licht die Nacht umsäumt.
    Trinke Du von meinem Herzen,
    Das den Traum des Lebens träumt.

    Saug' Dich voll an meinen Blüthen,
    Alles Süße gönn' ich Dir.
    Und ein Gott mag Dich behüten,
    Alles Gift, das laß Du mir!...