• Die Flügel
    Und Füsse
    Der seligen Engel
    Durchrauschen
    So leise
    Die schimmernde Nacht.

    Es huschen,
    Es flattern,
    Es tanzen die Träume
    Und füllen
    Mit Lachen
    Die schlafende Welt.

    Nun kommst du,
    Mein Mädchen,...

  • Lieblich warst du schon am Morgen
    Und zu Mittag, süsse Maid,
    Doch am holdesten und schönsten
    Bist du jetzt, zur Abendzeit.

    Einen Kranz von Mondenstrahlen
    Trägt dein sonnengoldnes Haar,
    Und in weisse Schleier hüllet
    Dich der Nebel wunderbar.

    Kranz und Schleier, liebes...

  • NUN bist du nur ein Traum im Dämmerblau,
    ein weißer Blütentraum, so still und licht.
    Wie eine Blume blüht dein Angesicht
    durch dieser Nebelschleier Silbergrau.

    Ein Duft von Nelken zittert in der Luft,
    weht kühl durch diese bleiche Sommernacht.
    Ein Vogel ist vom Schlafe aufgewacht
    und lallt...

  • NUN kommt die Nacht und winselt wie ein Tier,
    das keine Ruhestätte finden kann.
    Und niemand kommt und streichelt es zur Ruh.
    Aus dunklen Winkeln springt der Wahnsinn auf
    und lacht und läuft in irrem Lauf
    und kommt zu mir.
    Und ich bin wie die Nacht — —
    und wie ein Tier — — —
    und niemand kommt...

  • DIE Kiefernstämme ragen steil und schwarz.
    Ich liege wie in einem tiefen Schacht,
    am Grunde eines Brunnens, den noch keiner maß.
    Hoch über mir schweigt dunkelblau die Nacht.

    Ich höre dieser Stille rätselvollen Ton:
    Sind das die Sterne, die ihr Licht ergießen?
    Ein blasses Flimmern rieselt es herab,...

  • DURCH die Zweige weint der Wind.
    Ich halte deine Hände,
    die kühl wie Marmor sind,
    und weine auch.

    Du bist mein Kind,
    nicht wahr, mein Kind bist du?
    Und meine Liebe, meine Liebe deckt dich zu. —
    Der Mond war nie so blaß wie diese Nacht.

    Mit seinem Kinde darf man...

  • Ismene meine Lust! Mein Leben/ mein Vergnügen!
    Die Zeilen lieffert dir ein treuer Diener ein/
    Von dem du ingeheim kanst mehre Nachricht kriegen/
    Was meine Seele plagt/ was meine Seufftzer seyn.
    Die Sonne will bereits zu Meer und Wellen rinnen/
    Und meine Sonne hat mein Auge nicht gesehn!
    Ach! Glaube! kan ich nicht...

  • Sonne laß den heissen Strahl
    Sich doch mit der See vermählen/
    Denn so kan ich abermahl
    Tausend süsse Stunden zehlen/
    Weil allein in schwartzer Nacht/
    Meine Freuden Sonne lacht.

    Pranget heunt ihr Sternen nicht/
    Hüllet euch in dunckle Schatten/
    Denn es soll ein schöner Licht/...

  • Ein Schatten gleitet durch die Nacht
    Bis an mein Bett und horcht und horcht.
    Ein leises Rascheln von Battist,
    Dann halbes Atmen sacht und süß.

    Ich seh dich nicht, doch fühl ich dich,
    Den Leib im kühlen Nachtgewande,
    Das Köpfchen mit dem schweren Haar,
    Du Süße, du mein junges Weib....

  • In der Nacht

    Wann ich auf dem weichen Pfühle
    Ruhe sanft, in stiller Nacht,
    Regt in mir sich eine heimlich
    Wunderbare, süße Macht.

    Webet aus dem tiefen Schweigen,
    Aus des Mondes mildem Glüh'n,
    Aus des Herzens heißem...