• [94] Vom Dorfe.
    (12. August 1845. Gohlis bei Leipzig).

    I.

    Still ist’s im Dorf – der letzte Erntewagen
    Er schwankte eben voll und schwer herein;
    Die Abendglocken haben ausgeschlagen,
    Die Sonne sank...

  • [120] Wär’ ich gestorben!

    Wär ich gestorben in der Kindheit Tagen
    Als ahnungsvoll mein erstes Lied ich sang,
    Indeß im Marsellaisenwirbel-Schlagen
    Das Freiheitsjauchzen meines Volkes klang,...

  • [150] III. Waldheim, 4. März 1854.

    Fünf Jahre sind im Kerker schon vergangen –
    Zum fünften mal kehrt Dein Geburtstag wieder –
    Ich kam zu Dir mit Sehnen und mit Bangen –
    Und tief beschämt senk’ ich...

  • [78] Wartburg.

    I.

    „Hier, diesen Harnisch hat ein Weib getragen“,
    Sprach in der Burg der alte Kastellan.
    Wohl gilt’s jetzt nicht, das Herz in Erz zu schlagen.
    Daß nicht ermordend ihm die Feinde...

  • [232] Was ist die Liebe denn?

    I. Frage.

    „Was ist die Liebe denn?“ – „Was ist das Leben?“
    Mag es zurück als Gegenfrage hallen –
    So lang kein Liebesstrahl darauf gefallen,
    Ist’s eines Chaos...

  • [316] Weihe der Freundschaft.

    O sel’ge Stunde stiller Weihe,
    Wo Seele sich zur Seele neigt,
    Und vor dem Flug zur Himmelsfreie
    Der Staub der Erde von uns weicht.

    5 Wo wir gleichstrebend uns...

  • [260] Weihe zu den 1868 erschienenen Gedichten.

    Einst hab’ „des deutschen Mädchens Lieder“
    Ich Euch als ersten Gruß geweiht,
    Sie hallten wohl bei vielen wieder
    In einer sturmbewegten...

  • [90] Weserfahrt.

    Und mögen sie dichten und singen
    Vom alten deutschen Rhein.
    Mein Lied soll der Weser erklingen,
    Soll ihr gewidmet sein!

    5 Die Werra und Fulda, die beiden,
    Die haben’s wohl erkannt...

  • [97] Wohlauf.

    Erwach mein Volk, heiß Deine Töchter spinnen
    Wir brauchen wieder einmal deutsches Linnen
    Zu deutschen Segeltuch. –

    Der Herwegh rief’s – wir haben’s wohl vernommen
    Wir stimmten an „das Lied der...

  • [149] Zöblitz, im Mai 1853.

    Ein Pfingsten kam – o welche Festesfeier!
    Der schöne Mai im hellen Blütenkranz
    Zerreist des Himmels düstern Wolkenschleier,
    Und zeigte ihn in seinem blau’sten Glanz...