• Wo mag ich sie finden,
    Die mir der Himmel erkor?
    Vielleicht in der Heimat,
    Wo finstere Tannen stehn?
    Oder drüben, weit über dem Meer,
    In der Zone des ewigen Sommers,
    Wo Palmen stehn und Bananen?
    Vielleicht im Gewühle der Menschen?
    Im Hause des Armen?
    Oder beim Klirren der Gläser...

  • Am Himmel meiner Liebe
    Als Sonne strahlst du mir;
    Die Wolken flohen vorüber.
    Ich kniee betend vor dir.

    Und aus dem Garten der Liebe
    Schallt Nachtigallengesang;
    Feuernelken und Rosen
    Blühn Weg und Steg entlang.

    In süßes Träumen versunken,
    Erblick’ ich ein...

  • Ich habe deiner oft gedacht
    In dunkeln Winternächten;
    Ich schloß ins Zimmer still mich ein,
    Wenn Andre lärmend zechten.

    Da dacht' ich traut an jenes Wort,
    Das du mir einst gegeben —
    Es gilt mir mehr als Becherklang, —
    Als Braus und wildes Leben....

  • Du hast der Schmerzen viele,
    Du weinest bitterlich,
    Doch aber strahlt die Sonne
    Der Liebe mild auf dich.

    Dem weichen Sonnenregen
    Gleicht deine Thränenflut:
    Es trocknet deine Wimper
    Der Liebessonne Glut. (S. 21)...

  •  
    Komm fort mit mir und werde mein,
    Ich weiß ein fernes stilles Thal.
    Dort sarge deine Toten ein,
    Dort ruhe aus von deiner Qual.

    Steh' auf in deines Bahrtuchs Zier,
    Steh' auf in deiner Todesruh',
    Steh' auf, sei stark und folge mir,
    ...

  • Nachtwache der Liebe, du Sabbat im Herzen,
    Du singende, herzenverjüngende Zeit,
    Du Weihnacht bei duftigen, luftigen Kerzen,
    Sei ewig und ewig gebenedeit!

    Ein Wandeln im Schatten wildrauschender Palmen,
    Ein Schaukeln im Kahne in träumender Ruh,
    Ein Beten im Dome bei hallenden Palmen,
    ...

  • O könnte doch an deinen Blicken,
    Der Welt entrückt und ungesehn,
    Des Dichters Seele in Entzücken
    Wie ein Phantom der Nacht vergehn!

    Und könnt' dies Herz mit seinen Gluten,
    Mit seiner Qual und seinem Wahn,
    Sich still und heiß in dir verbluten,
    Wie dort die Sonn' im Ocean!...

  •  
    O laß das Klagen und Verzagen,
    Blick nicht so bang zu mir hinan,
    Ich kann dir, Arme, selbst nichts sagen
    Von unsres Schiffes Ziel und Bahn.
    Die See geht hoch. Trüb scheint die Ferne
    Der Zukunft sich uns aufzuthun -
    Laß du mich unter meinem Sterne...

  • O nicht zu nennen und zu tragen
    Ist dieses Meiden und Entsagen
    In jeder Stunde Qual und Beben,
    Nicht sterben können und nicht leben!

    Nur einmal noch möcht' ich sie sehen
    Und dann für ewig untergehen,
    Nur einmal noch an's Herz sie pressen,
    Dann aber taumeln in's Vergessen.
    ...

  • Sie ist gegangen, die Wonnen versanken,
    Nun glühen die Wangen, nun rinnen die Thränen;
    Es schwanken die kranken,
    Die heißen Gedanken,
    Es pocht das Herz in Wünschen und Sehnen.

    Und hab ich den Tag mit Andacht begonnen,
    Tagüber gelebt in stillem Entzücken,
    So leb ich jetzt träumend...