Sie ist gegangen, die Wonnen versanken,
Nun glühen die Wangen, nun rinnen die Thränen;
Es schwanken die kranken,
Die heißen Gedanken,
Es pocht das Herz in Wünschen und Sehnen.
Und hab ich den Tag mit Andacht begonnen,
Tagüber gelebt in stillem Entzücken,
So leb ich jetzt träumend
Die Arbeit versäumend
Von dem was sie schenkte in Worten und Blicken
So hängen noch lang nach dem Scheiden des Tages
In schweigender Nachtluft, beim säuselnden Winde
Die Bienlein wie trunken
Und wonneversunken
An zitternden Blüthen der duftigen Linde.
aus: Gedichte von Alfred Meißner
Zweite stark vermehrte Auflage
Leipzig Friedrich Ludwig Herbig 1846