• Herbstlich kühl weht es von Norden,
    Höher treibt der dunkle Rhein.
    Auf der Fähre lehnt ein Wandrer,
    Blicket in den Abendschein.

    In die goldigrothen Wolken
    Taucht der Speyrer Dom empor,
    Festlich leises Abendläuten
    Weht herüber an mein Ohr.

    Lebewohl, du süßes Bildniß,...

  • Lieben Aeuglein, wüßt' ich, welches
    Ist die Farbe, die euch ziert,
    Wollt' ich gern mit hübschen Bildern
    Nennen euch, wie sich's gebührt.

    Wärt' ihr blau, so wollt' ich sagen,
    Daß der Himmel in euch thront,
    Wo die frommen Engel singen,
    Und die ew'ge Freude wohnt.

    Wärt...

  • Wer in die Sonne schaute,
    Den blendete ihr Licht,
    Und bunte Flecken tanzen
    Ihm lang vor dem Gesicht.

    Das war nicht eine Sonne,
    Das war'n zwei Sternelein,
    Zwei Aeuglein, klar und helle,
    Da ich geschaut hinein.

    Und doch sind es die Sterne,
    Die mir es...

  • Und wie im rothen Morgenschein
    Der alte Thurm erglüht,
    Zieht mir der Frühlingshauch herein
    Durch Sinnen und Gemüth.

    Behüt' dich Gott, du feines Kind,
    Und schlaf' in Frieden aus!
    Das ist der helle Morgenwind,
    Das geht zum Thor hinaus.

    Und spielt um dich der letzte...

  • Wissen es die blauen Blumen,
    Die am Wiesenbache nicken,
    Daß sie hold und lieblich duften?
    Sinn und Auge sie erquicken?

    Wissen es die Nachtigallen,
    Die man in den Buchen höret,
    Daß dem Sehnenden ihr Schallen
    Süße Sehnsuchtsruh gewähret?

    Weißt du, daß dem Vielverirrten...

  • Schweifest du mit deinen großen,
    Dunkeln Augen in die Weite?
    Wendest du von mir dein klares
    Angesicht nach jener Seite?

    Ich verschweige ja die Worte,
    Die in meiner Brust erwachten,
    Ach! warum willst du mir's wehren,
    Deine Züge zu betrachten?

    Diese lieblich reinen...

  • Deine Straße gingst du
    Und ich ging die meine,
    Aber auf dem Kreuzweg
    Trafen wir zusammen.

    Und anstatt zu wandern
    Bin ich steh'n geblieben
    Und anstatt zu weilen
    Bist du mitgegangen.

    Ach, was soll das werden?
    Fragst du dich im Stillen;
    Was es...

  • Es ruht mein Herz darin,
    D'rum bebt die Hand,
    O, schließe die deine zu!
    So ist es recht.

    Und wenn ich dich küssen will,
    Dann gieb sie frei
    Und lege die deine fest
    Um meinen Hals.

    Und was du saugen kannst,
    Das sauge fort,
    Denn auf die Lippen...

  • Armgeküßt gehst du von hinnen,
    Süßes, innigsüßes Weib!
    Sprich', was wirst du jetzt beginnen
    Mit dem seelenbaren Leib!

    Schließ' dich ein in deine Kammer,
    Einsam sei nach solchem Glück;
    Unter stillem Liebesjammer
    Kehrt die Seele still zurück.

    ...

  • Ein goldner Herbst, der mild den Sommer krönte,
    Er schien die Brust mit Frieden zu durchdringen,
    Das Herz begann unschuldig auszuklingen,
    Was lang in ihm bald wild bald ängstlich tönte.

    Doch eh' sich ganz die Seele sanft versöhnte,
    Eh' sie vergaß, daß ihr bestimmt zu ringen,
    Da wuchsen ihr zum Kampf...