• [90]

     Uffm Bussa.[1]

    Siehscht du d Schnaiberg dött am Himmel,
    Wo se oufstahnt uffam Boda?
    S Land drum, des de Riesaschimmel
    Bärig[2] noufgôht bis an d Knota...

  • [147]

    Uffs Schneiderdokters Taud.[1]

    Jessesle, was muaß i haira,
    Was, der Moischter, dear sei taut,
    Und i könn füar sovel Laihra
    Nimma healfa’n in der Naut?

    5...

  • [30] Ulalume.

    Die Wolken thürmten sich mächtig,
    Die Blätter waren verdorrt,
    Sie waren kraus und verdorrt,
    Es war Oktober und nächtig
    5 An einem unseligen Ort.
    Es war nahe dem bleiernen Wasser,...

  • [43] Um Dich.

    Storch und Schwalbe sind gekommen,
    Veilchen auch, die blauen frommen
    Frühlingsaugen grüßen mich;
    Aber hin an Lenz und Leben
    5 Zieh in Bangen ich und Beben –
              Um Dich.

    Ach, um...

  • [47] Um Mitternacht.

    Um Mitternacht ging ich, nicht eben gerne,
    Klein, kleiner Knabe, jenen Kirchhof hin
    Zu Vaters Haus, des Pfarrers, Stern am Sterne
    Sie leuchteten doch alle gar zu schön;
    5      Um...

  • [34]

     Umsonst!

     I.

    Ich sehne mich aus dem dumpfen Weh
    Nach jenen unseligen Tagen,
    Wo meine Seele, so...

  •      Und als ich Euch meine Schmerzen geklagt,
    Da habt Ihr gegähnt und nichts gesagt;
    Doch als ich sie zierlich in Verse gebracht,
    Da habt Ihr mir große Elogen gemacht.

  •      Und als ich so lange, so lange gesäumt,
    In fremden Landen geschwärmt und geträumt;
    Da ward meiner Liebsten zu lang die Zeit,
    Und sie nähete sich ein Hochzeitkleid,
    5 Und hat mit zärtlichen Armen umschlungen,
    Als Bräut’gam, den dümmsten der dummen Jungen.

         Mein Liebchen ist so schön und mild,
    Noch schwebt mir vor ihr süßes Bild;
    ...

  •      Und bist du erst mein eh’lich Weib,
    Dann bist du zu beneiden,
    Dann lebst du in lauter Zeitvertreib,
    In lauter Plaisir und Freuden.

    5      Und wenn du schiltst und wenn du tobst,
    Ich werd’ es geduldig leiden;
    Doch wenn du meine Verse nicht lobst,
    Laß ich mich von dir scheiden.

  • [16] UND DAS LETZTE

    (6)

    Still heut die Stube. – Weiß wie Kalk
    ist Frauchens Antlitz. Müd und lustlos
    ihr feuchtes Auge; halb bewußtlos
    lehnt sie bei Vaters Katafalk.

    5 [...