• Wart! Deine Frau soll dich betrügen,
    Ein andrer soll in ihren Armen liegen,
         Und Hörner dir hervor zum Kopfe blühn!
    Entsezlich! mich im Bad zu überraschen,
    5 (Die Schande kann kein Aetherbad verwaschen,)
    Und mir nichts, dir nichts – fortzufliehn.

  • Träum’ ich? Ist mein Auge trüber?
         Nebelt’s mir ums Angesicht?
    Meine Minna geht vorüber?
         Meine Minna kennt mich nicht?
    5 Die am Arme seichter Laffen
         Blähend mit dem Fächer ficht,
    Nimmer satt sich zu begaffen? –
         Meine Minna ist es nicht.

    Von dem Sonnenhute niken
    10      Stolze Federn, mein Geschenk,
    ...

  • Willkommen schöner Jüngling!
         Du Wonne der Natur!
    Mit deinem Blumenkörbchen
         Willkommen auf der Flur!

    5 Ey! Ey! da bist ja wieder!
         Und bist so lieb und schön!
    Und freun wir uns so herzlich
         Entgegen dir zu gehn.

    Denkst auch noch an mein Mädchen?
    10      Ey lieber denke doch!
    Dort liebte mich das Mädchen,...

  • [40] An den Frühling.

    Willkommen, schöner Jüngling!
         Du Wonne der Natur!
    Mit deinem Blumenkörbchen
         Willkommen auf der Flur!

    5 Ei! ei! da bist ja wieder!
         Und bist so lieb und...

  • An die Gesetzgeber.
    Setzet immer voraus, daß der Mensch im Ganzen, das Rechte
         Will, im einzelnen nur rechnet mir niemals darauf.

  • Nicht ins Gewühl der rauschenden Redouten,
         Wo Stuzerwiz sich wunderherrlich spreißt,
    Und leichter als das Nez der fliegenden Bajouten,
         Die Tugend junger Schönen reißt; –

    5 Nicht vor die schmeichlerische Toilette,
         Wovor die Eitelkeit, als ihrem Gözen, kniet,
    Und oft in wärmere Gebete,
         Als zu dem Himmel selbst entglüht;

    ...
  • Preis dir, die du dorten heraufstrahlst, Tochter des Himmels!
         Preis dem lieblichen Glanz
    Deines Lächelns, der alles begrüsset und alles erfreuet!
         Trüb in Schauern und Nacht
    5 Stand begraben die prächtige Schöpfung: todt war die Schönheit
         Lang dem lechzenden Blik:
    Aber liebevoll stiegst du früh aus dem rosigen Schoose
         Deiner...

  • Betagter Renegat der lächelnden Dione!
         Du lehrst, daß Lieben Tändeln sey,
    Blikst von des Alters Winterwolkenthrone
         Und schmälest auf den goldnen May.

    5 Erkennt Natur auch Schreibepultgeseze?
         Für eine warme Welt – taugt ein erfrorner Sinn?
    Die Armuth ist, nach dem Aesop, der Schäze
         Verdächtige Verächterin.

    Einst als...

  • Bürgerlied.

         Windet zum Kranze die goldenen Aehren
    Flechtet auch blaue Cyanen hinein,
    Freude soll jedes Auge verklären,
    Denn die Königin ziehet ein,
    5 Die Bezähmerin wilder Sitten,
    Die den Menschen zum Menschen gesellt,
    Und in friedliche feste Hütten
    Wandelte das bewegliche Zelt.

         Scheu in des Gebürges Klüften
    10...

  • Trille! Trille! blind und dumm,
              Taub und dumm,
         Trillt den saubern Kerl herum!
    Manches Stük von altem Adel,
    5 Vetter, hast du auf der Nadel.
         Vetter, übel kommst du weg,
    Manchen Kopf mit Dampf gefüllet,
    Manchen hast du umgetrillet,
    Manchen klugen Kopf berülpet,
    10 Manchen Magen umgestilpet.
         Umgewälzt...