Cupido raubt einmahl den Bienen ihren Safft /
Und ward dabey verlezt. Er trug voll Zorn und Rache
Den angenehmen Raub auff meiner Fillis Mund /
Sprach: Daß die Welt niemahls vergesse dieser Sache /
So schmecke / wer dich küßt / des Honigs süsse Krafft /
Und werde / gleich...
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Du fragst / was sagen will diß Ach!
Das ich bey deiner Ankunfft sprach?
Es sprach: Ach! seht die holden Wangen /
Seht die beliebte Fillis an;
Da kommt auff Rosen-voller Bahn
Mein Tod / mein süsser Tod / gegangen.
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Du stellest dich so wilde
Wenn ich dich küssen will:
Wilt du dich nennen milde /
So weigre dich nicht viel.
Allmosen bald empfangen
Ist einstens noch so lieb /
Als was man muß erlangen
Durch langen Bittens Trieb.
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Ich leb ohne Ruh im Herzen /
Von der Zeit /
Da zwey schöner Augen Kerzen
Mich versezt in Traurigkeit /
Von der Zeit
Leb ich stets in Schmerzen /
Fühle keine Ruh im Herzen.
Keine Lust war mir zu nütze
Von der Zeit /
Da der kleine... -
Könte man für Liebe sterben / wär ich längstens kalt und todt /
Solte sie ein Feuer heissen / wär ich längstens Asch und Koth:
Doch ist sie kein Tod zu nennen / woher fühl ich solche Schmerzen?
Und ist sie kein brennend Feuer / was kocht so in meinem Herzen?
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Laß dir die süssen Schmerzen
Der Liebe bringen bey.
Dir steht von tausend Herzen
Die Wahl zu nehmen frey:
Laß dir die süssen Schmerzen
Der Liebe bringen bey.
Weil noch die Jahre blühen
So hege Lieb und Glutt.
Die leichten Stunden... -
Mein Bette / glaub ich / ist mit Disteln überstreuet /
Das weichste Küssen wird für mich ein harter Stein.
Mein Leib / der weder Stroh noch Erde vor gescheuet /
Klagt sich in Federn noch / will nimmer ruhig seyn /
Wirfft sich die ganze Nacht mit Seuffzen hin und wieder /
Kein... -
Mit was vor Süßigkeit / o zarter Mund /
Beküß ich den Rubinen-Grund!
Mit was vor Süßigkeit hör ich die Lippen sprechen /
Die voller Honig-Worte seyn!
Ach aber / schöpff ich ein Vergnügen ein /
So muß ich unterdeß des andern mich entbrechen.
Dein Himmels-... -
Ein lichtes Wölkchen schaut' ich mal,
Beglänzt vom Abendsonnenstrahl;
Da fiel der Wunsch mir immer ein:
Dies lichte Wölkchen möcht' ich sein!
Des Wölkchens Sonne wärst dann Du,
Und leuchtetest mir liebend zu;
Ich folgte immer Deinem Lauf,
Ging' mit Dir unter, mit Dir auf.
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"O, gieb mir dich ein Räthsel auf!"
So bat mich jüngst ein Mädchen.
Ich wartete gerade d'rauf,
Und spann ihr dieses Fädchen:
"Es stand ein Stern in ferner Höh',
Und glänzte freundlich Allen;
Der ist in einen blauen See
Einmal hinabgefallen.
Am feuchten Ort gefiel's...