• [89] Scheiden.
     (Wiesbaden.)

    Nun kommt die Abschiedsstunde,
    Die so viel Trübes hat –
    Ade, ihr warmen Ouellen,
    Ade, du schöne Stadt. –

    5 Ade, ihr holden Frauen,
    Mit...

  • Scheintod.

    Weint, Mädchen, hier bei Amors Grabe; hier
    Sank er von nichts, von ohngefähr danieder.
    Doch ist er wirklich todt? Ich schwöre nicht dafür:
    Ein Nichts, ein Ohngefähr erweckt ihn öfters wieder.

  • [16]
     Schelm von Bergen.

    Im Schloß zu Düsseldorf am Rhein
    Wird Mummenschanz gehalten;
    Da flimmern die Kerzen, da rauscht die Musik,
    Da tanzen die bunten Gestalten.

    5 Da tanzt die schöne Herzogin,...

  • [14] SCHENKEN

    Schenke groß oder klein,
    Aber immer gediegen.
    Wenn die Bedachten
    Die Gaben wiegen,
    5 Sei dein Gewissen rein.

    Schenke herzlich und frei.
    Schenke dabei
    Was in dir wohnt...

  • [80] Schicksal

    Stürme durchtoben die bange Brust;
    Stürmisches Leid und stürmische Lust
    Sausen hindurch mit schaurigem Wehen,
    Schleudern mich aus des Mißgeschicks Nacht
    5 Auf zu des Glückes sonnigen Höhen.
    ...

  • [103] Schicksal der Schlaube

    Anno 1307
    Ante Christum natum
    War eine Schlaube in einem Zahn steckengeblieben,
    Da nahte sich eine Floskel aus Batum
    5 Und sagte: „Erlaube,
    Daß ich...

  • [122] SCHIFF 1931

    Wir haben keinen günstigen Wind.
    Indem wir die Richtung verlieren,
    Wissen wir doch, wo wir sind.
    Aber wir frieren.

    5 Und die darüber erhaben sind,
    Die sollten nicht...

  • [8] Schiffer-Sentiment

    Gelb das Wasser und der Himmel grau.
    Neben mir hockt eine alte Wachtel,
    Alte Dame oder alte Frau,
    Zählt zum zehnten Male ganz genau
    5 Geld aus einer Zigarettenschachtel...

  • [132] Schiller.

    Der „die Götter Griechenlands” gesungen,
    Jenen süßen, schwermutsvollen Sang,
    Der in uns’rem Herzen nachgeklungen
    Sehnsuchtstraurig, ach, und heimwehbang.
    5 Der im „...

  • [21] Schiller.

    In einer großen Stadt, wo ich gewohnt,
    In einem volk- und häuserreichen Viertel,
    Sah ich aus meiner Kammer unterm Dach
    In das Gewirr der Steine oft und lang.
    5 Schier unabsehbar...