• [27] Im Erzgebirge.

    Die Nacht ist kalt. Ein eisger Morgenwind
    Klirrt um die dichtgefrornen Fensterscheiben,
    Als wollt mit starrem Hauchen er geschwind
    Die Blumen dran noch immer höher treiben,
    5 Nur daß...

  • [69] IM FLUGHAFEN OBERWIESENFELD[1]

    Am Flugplatz vor der Restauration
    Sitzen wir morgens im Garten,
    Trinken Whisky und warten. –
    Ein Russe singt aus dem Grammophon.

    ...
  • Hier lieg’ ich auf dem Frühlingshügel:
    Die Wolke wird mein Flügel,
    Ein Vogel fliegt mir voraus.
    Ach, sag’ mir, all-einzige Liebe,
    5 Wo du bleibst, daß ich bei dir bliebe!
    Doch du und die Lüfte, ihr habt kein Haus.

    Der Sonnenblume gleich steht mein Gemüthe offen,
    Sehnend,
    Sich dehnend
    10 In Lieben und Hoffen.
    Frühling, was...

  • [62]

     Im Frühling.

    Soll ich Euch singen das alte Lied
    Von Jugend, Frühling und Rosen?
    Soll...

  • [108] Im Friedrichshain.

    Die Luft ist feucht, der Märzwind weht,
    Der frische Wind im Märzen,
    Und wer die Gräberstatt begeht,
    Dem brennt es heiß im Herzen. –

    5 Sie liegen da...

  • [7] Im Garten.

         Die hohen Himbeerwände
    Trennten Dich und mich,
    Doch im Laubwerk unsre Hände
    Fanden von selber sich.

    5      Die Hecke konnt’ es nicht wehren,
    Wie hoch sie immer stund:
    Ich reichte Dir...

  • [32] IM GRÜNEN ZU SINGEN

     I
    Hörtest du denn nicht hinein,
    Daß Musik das Haus umschlich?
    Nacht war schwer und ohne Schein,
    Doch der sanft auf hartem Stein
    5 Lag und...

  •      Glücklich der Mann, der den Hafen erreicht hat,
    Und hinter sich ließ das Meer und die Stürme,
    Und jetzo warm und ruhig sitzt
    Im guten Rathskeller zu Bremen.

    5      Wie doch die Welt so traulich und lieblich
    Im Römerglas sich wiederspiegelt,
    Und wie der wogende Mikrokosmus
    Sonnig hinabfließt in’s durstige Herz!
    Alles erblick’ ich im...

  • [110] Im Haldenschutt.

    Unter’m Bettelkleide
    Schlägt auch heiß das Herz,
    Und der Schutt der Halde
    Birgt oft edles Erz. –

    5 Ruht es auch verborgen,
    Nicht am Tageslauf –...

  • [23] Im Herbst.

    Es fällt das Laub wie Regentropfen
         So zahllos auf die Stoppelflur;
    Matt pulst der Bach wie letztes Klopfen
         Im Todeskampfe der Natur.

    5 Still wird’s! und als den tiefen Frieden...