Immer, wenn du traurig bist,
Tröst' ich dich in deinen Thränen;
Denn ich weiß: Wer elend ist,
Will sein Herz an Herze lehnen.
Und du stehst und schaust mich an,
Merkst nicht, daß ich tief erblasse;
Deinem Schluchzen fühl' ich an,
Wen du liebst und wen ich hasse.
Und...
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Und immer noch das alte Leid!
Und immer noch das alte Leid?
Und immer noch dies wilde Ringen?
Kannst du von deiner Liebe nicht
Das Lied zu Ende jemals bringen?
Ach, wenn dies Lied zu Ende geht,
Mag man auch mich zu Grabe tragen,... -
Die Sehnsucht zieht uns immer in die Ferne,
Die weite Erde ist ihr nicht zu groß,
Zum Himmel auf und über alle Sterne
Fliegt heiße Sehnsucht mächtig, schrankenlos.
Nur ein Gefühl weiß lieblich uns zu trügen,
Die Liebe ist's, die uns am Leben hält,
In Liebe nur ist seliges Genügen,
Der Liebe... -
Immer laßt die Stürme toben,
Laßt die weißen Flocken wehn,
Wendet nur den Blick nach oben,
Trost und Hoffnung zu ersehn.
Ob der Herbst die Blätter gelbe,
Wintereis die Scheiben malt,
Ist die Sonne doch dieselbe,
Die am Frühlingshimmel strahlt.
Die mit alter gleicher... -
Dank dir, gute Mutter Erde!
Weckend tönt des Schöpfers "Werde"
Dir in jedem neuen Jahr,
Und du bringst mit alter Treue
Nach dem Winter stets aufs neue
Uns das Grün der Hoffnung dar.
Was an Glück und Glanz das Leben,
Was die Menschen uns gegeben,
Muß erbleichen und verblühn -... -
Von dir entfernt, dir immer nah,
O du mein Leben, Seraphine,
Ist das ein Traum, was mir geschah?
Mich tröstet, daß ichs nicht verdiene.
Nein, selbst dein Zorn verschönert dich
Und ist das höchste Gut für mich.
In dieser Einsamkeit, des kurzen Lebens müde,
Das ich doch nicht verlieren kann,
Da... -
Nicht immer, wenn dein heiliger Name
von fremden Lippen fällt, ist eine Schale
so wie mein Herz bereit ihn aufzufangen.
Auf Straßen liegt er achtlos übergangen.
Oft las ich ihn wie eine wundersame
Bergblüte auf im dunsterfüllten Tale.
Und meine Tränen lösten ihn vom Staube.
Ich flüchtete wie... -
Einmal hast du - o der Stunde!
Schlummernd mir im Arm geruht,
Meinen Kuß noch auf dem Munde,
Auf den Wangen welche Glut!
O wie da die Pulse flogen!
Lauschend jedem Athemzug,
Fühlt' ich an des Busens Wogen
Wie dein Herz an meines schlug.
Das wird nie vergessen werden... -
Ich weiß, du bist dir immer gleich geblieben,
Hast nicht für mich mehr als du kannst getan;
Auf jener Stufe hielt dein Wille an,
Die er von Anbeginn sich vorgeschrieben.
Doch ich, von Sehnsucht aus mir fortgetrieben,
Nach dir streckt' ich mich aus; mit will'ger... -
Nun will ein Zweifel immer wiederkehren,
Mit bittrem Argwohn mir das Herz umnachten:
Wenn jene Blicke, die mich glücklich machten,
Weil sie mir heilig schienen, Lügen wären -?
Wenn ihre Huldigung, statt mich zu ehren,
Mißbrauchte Sprache war, der Unbedachten,...