Immer, wenn du traurig bist,
Tröst' ich dich in deinen Thränen;
Denn ich weiß: Wer elend ist,
Will sein Herz an Herze lehnen.
Und du stehst und schaust mich an,
Merkst nicht, daß ich tief erblasse;
Deinem Schluchzen fühl' ich an,
Wen du liebst und wen ich hasse.
Und ich streichle dich und lern'
Deinetwillen, froh zu scherzen;
Denn ich weiß, du lachst so gern,
Und das Lachen heilt die Herzen.
Bis du wie gewandelt tollst,
Spür' ich freudig deine Freude,
Weil du niemals fühlen sollst,
Wie ich lächelnd um dich leide.
aus: Ausklang. Neue Gedichte aus dem Nachlaß
von Ludwig Jacobowski
Herausgegeben und mit Einleitung versehen
von Dr. Rudolf Steiner
Minden in Westf.
J. C. C. Bruns Verlag 1901